Tatort Bremen mit einer ganz scharfen neuen Folge. Titel: “Döner for one“. Zugegeben, das ist erfunden.

Die Handlung klingt auch danach, basiert aber tatsächlich auf einer wahren Begebenheit: In der Nacht zu Freitag betritt ein 23-jähriger Mann eine Imbissbude im Bremer Hauptbahnhof, bestellt eine türkische Grillspezialität - und fordert dann plötzlich den Wirt zur Herausgabe ... einer Serviette auf. Offensichtlich hatte sich das "drehende Fleisch" (türkisch: döner kebap) so arg schnell aus dem Fladenbrot-Mantel geschält, dass der Gast es nicht mit dem Mund, sondern nur noch mit den Händen aufzufangen vermochte.

Die verschmierten Hände hielt der 25-jährige Wirt allerdings vielleicht für getürkt, jedenfalls rückte er kein Tuch raus. Das schlug dem Gast derart auf den Magen, dass er kurzerhand die Glasscheibe des Verkaufsstands zur Serviette gemacht haben soll. Achtung, jetzt wird es noch schärfer! Der Wirt eröffnet daraufhin das Döner-Duell, schleudert dem Gast alarmierend rote Soße ins Gesicht. Und zwar, so steht es in der polizeilichen Ermittlungsakte, mit einem "großen Löffel".

Auftritt Bekannter des "Saucenopfers": Empört über das, was seinem Kumpel widerfahren ist, dreht er den Spieß um. Er bewirft den Wirt mit den verbliebenen Döner-Resten. Ob das den Gastronomen, frei nach dem Mallorca-erprobten Schlager von Tim Toupet ("Ich bin ein Döner"), schöner aussehen ließ, ist leider nicht überliefert. Fest steht jedoch: Hielt man die Liedzeile "Ich hab 'ne Zwiebel auf dem Kopf, ich bin ein Döner, denn Döner macht schöner" bisher für völlig gaga, weiß man jetzt: Es kann doch vorkommen. Vielleicht nicht in Hamburg, aber eben in "Brennpunkten" wie Bremen.

Nun ist es an den Kommissaren, diesen Fall aufzuklären. Die Tatwaffe wurde bereits beschlagnahmt, also eine Probe der schmackigen Soße ins Labor gebracht. Der Gast klagt nämlich über besondere Brennpunkte in den Augen, die der Soße farblich übrigens mittlerweile ähneln sollen. Juristisch wird es jetzt hochspannend, denn die Schärfe der Soße entscheidet nun maßgeblich darüber, ob es sich um einfache oder sogar um gefährliche Körperverletzung handelt.

Die Tatwaffe halten sie für außergewöhnlich? Hinweise auf deren Gefährlichkeit gab es schon früher: Von "Mr. Toast Hawaii"-Clemens Wilmenrod bis Tim Mälzer hat schließlich fast jeder TV-Koch gepredigt: "Leute, die Soße macht den Unterschied!"