Seit Jahren rätseln Wissenschaftler über die Gründe für die hohe Belastung vor allem von Weideflächen an Ems und Elbe mit hochgiftigem PCB.

Oldenburg. Gestern aber musste das in Niedersachsen für diese Problematik zuständige Landesamt für Verbraucherschutz in Oldenburg einräumen, dass möglicherweise die bisherigen Messungen fehlerhaft sind. Der Verdacht: Baumängel haben dazu geführt, dass untersuchte Proben mit dem dioxinähnlichen PCB (polychlorierte Biphenyle) im Labor über die Luft ganz oder zusätzlich verseucht worden sind.

Ans Licht gekommen ist der Vorgang nur, weil der Landkreis Leer Proben aus dem Bereich der Ems zusätzlich von einem anderen Labor hatte untersuchen lassen. Ausgangspunkt waren die starken Schwankungen der gemessenen Giftwerte von Proben, die alle auf engstem Raum entnommen worden waren. Auch bei der erneuten Analyse wurde PCB gefunden, aber anders als bei den Untersuchungen des Landesamts deutlich unter den Grenzwerten. Daraufhin hat der Kreis Auflagen für Schlachtungen von Tieren aufgehoben, die dort geweidet haben. Jetzt werden die Proben von der Ems neu untersucht, das Landesamt hofft auf Ergebnisse bereits in der nächsten Woche. Sowohl das Landesamt wie das Landwirtschaftsministerium in Hannover betonten aber gestern auch, an der Problematik der starken PCB-Belastung vor allem von Weideflächen an Flüssen ändere sich nichts. Es bleibt deshalb auch beim Verbot des Verzehrs von Schaflebern.