Rums. Da ist keine Handbreit Wasser mehr unter dem Kiel. Der dicke Pott rührt sich nicht mehr.

Harriersand. Ein 222 Meter langes Frachtschiff liegt in der Weser bei der Insel Harriersand in der Nähe von Brake (Kreis Wesermarsch) auf Grund fest. Schwimmkräne würden nun einen Teil der Ladung bergen, damit der Frachter leichter werde, sagte der Sprecher des Havariekommandos, Michael Friedrich, in Cuxhaven am Freitag. "Das Schiff wird so lange entladen, bis es freikommt."

Anschließend sollen Schlepper es in den nächsten Hafen bugsieren. Wann sie damit beginnen können, war zunächst noch nicht absehbar. Dies werde wahrscheinlich erst in der Nacht der Fall sein, sagte Friedrich.

Die unter der Flagge der Bahamas fahrende "Algoma Discovery" war von Bremen nach Italien unterwegs, als sie auf Grund lief. Das Havariekommando geht davon aus, dass ein technischer Defekt für den Unfall verantwortlich ist. Bereits in der Nacht zum Freitag hatten acht Schlepper vergeblich versucht, das Schiff bei Hochwasser freizuziehen. Ein Schwimmbagger trage nun das Erdreich am Bug des Frachters ab, erklärte Friedrich. Außerdem werde der Treibstoff abgepumpt, um das Gewicht des Schiffes zu verringern und ein Auslaufen des Sprits zu verhindern, sollte der Rumpf beim Schleppen beschädigt werden. Zurzeit tritt nach Angaben des Havariekommandos aber kein Treibstoff aus. Trotz des Unfalls ist die Weser weiterhin befahrbar. Während der Bergung könne es aber eventuell zu Staus kommen, sagte Friedrich.