Der Leiter eines umstrittenen Heims für schwierige Jugendliche in Bienenbüttel (Kreis Uelzen) gibt auf und schließt die private Einrichtung zum Monatsende.

Bienenbüttel. In Gesprächen mit Landes- und Kreisjugendamt sei deutlich geworden, "dass mir nichts anderes übrig bleibt, als den Betrieb einzustellen", sagte der Sozialpädagoge Pirmin Müller-Bernhardt am Freitag.

Das Landesjugendamt hatte das Heim überprüft, nachdem es vor zwei Wochen zu einem Gewaltausbruch von sechs Jungen aus der Wohngruppe gekommen war. Die 14- bis 18-Jährigen hatten unter anderem Glasflaschen auf Anwohner und Polizisten geschleudert, Scheiben eines Vereinsheims eingeschlagen und wüste Drohungen ausgestoßen. Bürger hatten sich bedroht gefühlt und die Schließung des Heimes gefordert.

Das Landesjugendamt betonte, dass sich Müller-Bernhardt freiwillig zu dem Schritt entschlossen habe. Bis Mittwoch wollen die Jugendämter, die Jungen aus ganz Deutschland nach Bienenbüttel geschickt hatten, Auffangplätze in Heimen organisieren.

"Die Bürger werden diese Nachricht freudig aufnehmen", sagte der Bürgermeister von Bienenbüttel, Heinz-Günter Waltje (CDU). Gemeinde und Bürger hätten vergeblich versucht, die Jugendlichen zu integrieren.