250 Laiendarstellern ließen am Wochenende in originalgetreuen Uniformen Geschichte lebendig werden - mit echten Kanonen, jedoch ohne scharfen Schuss.

Dahlenburg. Ein ohrenbetäubender Knall lässt die Steinker Höhen bei Oldendorf im Landkreis Lüneburg erzittern. Beißender Pulverdampf legt sich über das Lager von 250 Laiendarstellern, die am Wochenende in originalgetreuen Uniformen Geschichte lebendig werden ließen - mit echten Kanonen, jedoch ohne scharfen Schuss. Anlass war der Jahrestag des Gefechts an der Göhrde, bei dem sich am 16. September 1813 eine französische Einheit und preußische, englische, schwedische und russische Truppen gegenüberstanden.

Marius Franke, Organisator der Nachstellung und zugleich Darsteller des französischen Generals Marc Nicolas Louis Pecheux, erläutert den militärhistorischen Hintergrund.

Die alliierten Truppen seien seinerzeit Richtung Westen vorgedrungen. "Dabei störten sie die Kommunikation der Städte Hamburg und Magdeburg, die französische Festungen waren", sagt Franke. Pecheux habe den Befehl erhalten, die Truppen zu verjagen.

Im Morgengrauen des 16. September griffen die Alliierten die Franzosen an - die flüchteten schließlich. "Seither streiten sich die beiden Parteien um den Sieg", sagt Franke. "Die Alliierten sagen, sie hätten die Franzosen verjagt, und die Franzosen sagen, die Alliierten hätten sie gar nicht zu fassen gekriegt."