Das ist ein Tag für die Geschichtsbücher. Vor 750 Jahren erhielt Stade das Stapelrecht. Das war, aus Hamburger Sicht, ein übler Trick im Machtkampf um die Vorherrschaft beim Handel.

Stade. Das Stapelrecht, verliehen im September 1259 vom Bremer Erzbischof, besagte: Alle von See kommenden Kaufleute müssen ihre Waren eineinhalb Tage in Stade zum Verkauf anbieten, ehe sie weiterfahren dürfen. Die Stader hatten so ein Vorkaufsrecht - und leicht verderbliche Ware kam zu spät in Hamburg an.

Am Freitag wurde das Ende der Fehde besiegelt. Hamburgs Bürgerschaftspräsident Berndt Röder (CDU) und der Stader Bürgermeister Andreas Rieckhof (SPD) fuhren bei strahlendem Sonnenschein auf zwei historischen Koggen im Stader Hafen ein. Auch wenn ihre einst verfeindeten Städte schon längst eng zusammenarbeiten, wollten sie anlässlich des Hansefestes symbolisch Frieden schließen.

Hunderte Menschen beobachteten die Ankunft der Schiffe. "Stade ahoi! Hamburg ahoi!", riefen sie, während von Bord der Gesang von Shanty-Chören zu hören war. An Land reichten sich Rieckhof und Röder die Hand und unterschrieben eine Friedensurkunde. Zum Hansefest werden bis zum Sonntag 80 000 Besucher in Stade erwartet.