Rostock. Auch in Mecklenburg-Vorpommern zahlen nach Ärzteangaben Krankenhäuser "Kopfprämien" an Ärzte für die Überweisung von Patienten. Die Praxis weite sich sogar aus, sagte der Direktor der Urologischen Universitätsklinik Rostock, Oliver Hakenberg, der "Ostsee-Zeitung" am Sonnabend. Es gebe niedergelassene Ärzte, die sich gezielt nach solchen Prämien erkundigten, ergänzte der Klinikdirektor. Er widersprach damit der Landeskrankenhausgesellschaft. Deren Geschäftsführer Wolfgang Gagzow hatte erklärt, "Kopfprämien" seien in Mecklenburg-Vorpommern "kein Thema."

Die zu Wochenbeginn bekannt gewordene Praxis, dass Kliniken Ärzte bezahlen, die ihnen Kranke schicken, hatte bundesweit Empörung ausgelöst. Die Spitzenorganisationen von Ärzten und Kliniken vereinbarten am Freitag in Berlin, illegalen Prämienzahlungen einen Riegel vorzuschieben. Für mehr Transparenz sollen sogenannte Clearingstellen sorgen.