Ein 28 Jahre alter Hamburger ist bei einem tragischen Unfall am Bahnhof Boizenburg (Kreis Ludwigslust) getötet worden.

Boizenburg. Der Mann war zuvor aus einem Regionalzug nach Hamburg verwiesen worden. Er war betrunken und hatte laut Polizeiangaben Mitreisende belästigt. Die Beamten führten den Randalierer am Bahnhof Boizenburg aus dem Zug. Er verließ diesen darauf in Polizeibegleitung. Rund 40 Minuten später kehrte er wieder zurück. Anschließend kletterte er auf die Gleise. Offenbar hatte er den heranfahrenden ICE aus Berlin nach Hamburg nicht bemerkt. Dieser fuhr mit 200 Kilometern in der Stunde und erfasste den Mann. Er war sofort tot.

Offenbar hatte der Hamburger vor, über die Schienen auf den gegenüberliegenden Bahnsteig zu gelangen, um dort auf den Fahrplan zu schauen. Das geht aus den Aufzeichnungen der Videokamera hervor. Laut Niels Borgmann, Sprecher der zuständigen Polizei Schwerin, sei der 28-Jährige trotz seines angetrunkenen Zustands nicht hilflos gewesen. Deshalb habe es keine rechtliche Grundlage dafür gegeben, ihn mit auf die Wache zum Ausnüchtern zu nehmen. "Er hat sich den Beamten gegenüber auch einsichtig gezeigt und keinen Widerstand geleistet", sagt Borgmann. Die Polizei geht aufgrund der Videobilder von einem Unfall aus. Ein Suizid käme nicht in Betracht.