Die Anhänger der Realschule in Schleswig-Holstein haben neue Hoffnung geschöpft.

Kiel. Im Fall eines CDU/FDP-Siegs bei der Landtagswahl könne es eine politische Mehrheit für den Erhalt der Realschule geben, sagte der Sprecher des Landesverbandes Deutscher Realschullehrer (VDR), Claus Mangels. Unabhängig davon laufe das Volksbegehren weiter, um die Realschule notfalls per Volksentscheid zu retten.

Die Große Koalition hatte die Realschule zum Auslaufmodell erklärt. Von den einst gut 160 Realschulen sind bereits mehr als 130 in Abwicklung. Sie fusionierten meist mit Hauptschulen zu Regional- oder Gemeinschaftsschulen. Der VDR lehnt die umstrittene Schulreform zwar ab, bleibt aber realistisch. "Uns ist klar, dass das Rad nicht 100-prozentig zurückgedreht werden kann", räumte Mangels ein. Ziel sei, möglichst viele Realschulen zu erhalten. Die FDP sieht das ähnlich. Sie will Realschulen als Angebotsschule zulassen. Die CDU ist skeptisch. SPD, Grüne und SSW favorisieren die Gemeinschaftsschule.

Gibt es nach der Wahl keine Mehrheit für eine Renaissance der Realschule, wird es für den VDR schwierig. In die Listen des Volksbegehrens, die etwa in Rathäusern ausliegen, hätten sich seit Anfang Juli grob geschätzt 10 000 Bürger eingetragen, so Mangels. Bis Jahresende müssen es 110 000 sein, um einen Volksentscheid zu erzwingen.