Gestern, Punkt 12 Uhr, ist der 324 Meter hohe Funkmast Gartow 1 bei Höhbeck im Wendland gesprengt worden.

Gartow. Eine Luftbrücke der freien Information ist Geschichte: Drei Kilogramm Sprengstoff reichten, um den Turm aus 1000 Tonnen Stahlgitter zu Fall zu bringen. Mit dreifachem Knall ging es los, dann lösten sich die Stahlseile auf der einen Seite des Turms und er sank in die andere Richtung.



Erst langsam, dann schneller, bis er mit einem lauten Krachen hinter einer Baumkette verschwand. Wenige Sekunden dauerte das Spektakel, übrig blieb nur eine braune Staubwolke - und die Erinnerungen.
Die 1963 errichtete Anlage an der ehemaligen DDR-Grenze ermöglichte einst 2400 gleichzeitige Telefongespräche zwischen West-Berlin und der Bundesrepublik. Außerdem konnten viele DDR-Bürger westdeutsches Fernsehen empfangen. Nach der Abschaltung des analogen Antennenfernsehens 2008 wurde der Mast nicht mehr benötigt.