Weltweiter Boom von Agrarprodukten hat Bauern in Niedersachsen wachsende Gewinne beschert. Preise jetzt trotz guter Ernte im Keller.

Eine zweigeteilte Bilanz zieht der Landesbauernverband daher zum Abschluss der Erntesaison. Den teils hervorragenden Erträgen auf den Äckern steht mangels Nachfrage ein enormer Preisverfall gegenüber. "Der Druck auf die Preise trifft die Landwirte in diesem Jahr doppelt, denn sie hatten im Frühjahr hohe Kosten für Dünger und Diesel", sagt Verbandssprecherin Gabi von der Brelie. Für Investitionen fehle nun vielfach das Geld.

Die Getreideernte in Niedersachsen reicht mit 7,8 Millionen Tonnen fast an das Rekordergebnis des Vorjahres heran. Die Rapsernte liegt mit 0,5 Millionen Tonnen sogar um ein Viertel über dem Vorjahr. Für 100 Kilo Weizen erhalten die Bauern derzeit aber nur etwa elf Euro, 2008 lag der Preis bei 18 Euro. Für Gerste sank der Preis von 17 auf 8,50 Euro. Zu neuem Aufschwung verhelfen die niedrigen Preise aber den Betreibern von Biogas- und Bioethanolanlagen. Viele kaufen nun Getreide ein, um ihre zurückgefahrenen oder ganz stillgelegten Anlagen wieder anzufahren.