Atomkraftgegner sind am Sonnabend auf das Gelände des geplanten Endlagers in Gorleben eingedrungen. Mit Kammermusik protestierten sie dort gegen Kernenergie.

Gorleben. "Wir haben das Endlager besetzt und geben jetzt ein Konzert", sagte die Sprecherin der Aktionsgruppe Lebenslaute, Katja Tempel. Am Vormittag seien 60 Musiker in festlicher Kleidung mithilfe einer selbst gebauten Treppe über die Mauer gestiegen. Die Polizei beobachtete den Protest, griff aber nicht ein. "Es war alles friedlich", sagte Polizeisprecher Thomas Glieze. Nach zweieinhalb Stunden hätten die Demonstranten das Gelände freiwillig verlassen.

Eigentlich hatten die Atomkraftgegner aus ganz Deutschland die Aktion für Sonntag angekündigt. Weil sie befürchteten, dass die Polizei sie am Betreten des Geländes hindert, zogen sie sie um einen Tag vor. "Die waren vollkommen überrascht", freute sich Katja Tempel. So überwanden die Musiker die vier Meter hohe Mauer ungehindert und gaben unter dem Motto "A-Moll statt A-Müll" ein Konzert, um gegen den Ausbau des Salzstocks zum Endlager zu demonstrieren.