Sie dösen auf Sandbänken oder jagen Fische: Immer mehr Seehunde bevölkern die deutsche Nordseeküste.

Dies ist nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Schleswig-Holstein sowie des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) das Ergebnis der ersten Zählflüge 2009. "Nach den beiden verheerenden Staupe-Epidemien in den Jahren 1988 und 2002, in denen Tausende Seehunde starben, freue ich mich über dieses sehr gute Zeichen für den Lebensraum Wattenmeer. Ich werte es als Ausrufezeichen für unser neues Weltnaturerbe", sagte der Kieler Landwirtschaftsminister Christian von Boetticher (CDU) am Freitag. An der Nordseeküste Schleswig-Holsteins habe man schon Mitte Juni eine Höchstzahl von Seehunden festgestellt. Mit 8415 Tieren sei der höchste Stand seit dem Beginn der Zählflüge Anfang der 70er-Jahre festgestellt worden. "Den Seehunden geht es gut, es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Tiere krank sein könnten", sagte eine Laves-Sprecherin. An der niedersächsischen Nordseeküste könnte man in diesem Jahr an einen Spitzenwert von 6500 Tieren herankommen. Doch die Statistiker wollen es ganz genau wissen, also werden die Seehunde bis Ende August weiter aus der Luft gezählt. Und dann werden die endgültigen Daten aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen, aber auch aus den Niederlanden und Dänemark erwartet.