Auf norddeutschen Autobahnen ist es zu einer Serie schwerer Verkehrsunfälle gekommen. Vier Menschen kamen ums Leben.

Peine/Barmstedt. Auf norddeutschen Autobahnen ist es zu einer Serie schwerer Verkehrsunfälle gekommen. Insgesamt wurden vier Menschen getötet. Es gab zahlreiche Verletzte. Meist waren Lastwagen in die Unfälle verwickelt..

Am Freitag hat es erneut eine Massenkarambolage mit mehreren Lastwagen auf einer Autobahn gegeben: Ein Laster fuhr am frühen Morgen auf der A7 bei Bockenem (Kreis Hildesheim) auf drei andere auf. Zwei Menschen kamen mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Die Polizei musste die Autobahn in beide Richtungen für mehrere Stunden sperren. Der Verkehr staute sich trotz Umleitung in Richtung Norden zeitweise auf zwölf Kilometer. Aus einem Gefahrguttransporter liefen nach Angaben der Polizei Holzschutzfarbe aus. Bereits am Donnerstag war auf der A2 ein Lastwagen in einen Schwertransporter und drei weitere Wagen gekracht. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben.

Zu dem Unfall am frühen Freitagmorgen war es gekommen, nachdem ein brennender Lastwagen auf der Fahrbahn in Richtung Norden einen kilometerlangen Stau verursacht hatte. Ein Lastzug konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und krachte am Stauende auf einen Lastwagen. Dieser wurde auf zwei Fahrzeuge geschoben. Zwei Fahrer erlitten schwere Verletzungen, einer leichte.

Mit Kränen versuchten die Einsatzkräfte, die verkeilten Lastwagen zu bergen. Die ausgelaufene Holzschutzfarbe sei ungefährlich, könne aber zu Hautreizungen führen, teilte die Polizei mit. Während die Fahrbahn in Richtung Süden am Vormittag wieder freigegeben werden konnte, sollte die Sperrung in Richtung Norden noch bis zum Mittag andauern. Die Polizei geht von einem Schaden in Millionenhöhe aus.



Nahe Barmstedt hat ein Lkw-Fahrer einen wahren Horror-Unfall verursacht. Zwei Menschen starben. Nach Angaben der Polizei Bad Segeberg fuhr ein 27-jähriger Mann mit seinem LKW nebst Anhänger auf der Landesstraße 75, als er bei einer Abzweigung Richtung Langeln aus noch nicht geklärter Ursache auf den Linksabbieger-Streifen der Gegenfahrbahn geriet. Der Lkw erfasste ein Auto, schleuderte mit ihm über die Gegenfahrbahn und begrub das Fahrzeug unter sich. Die noch nicht identifizierten Insassen, ein Mann und eine Frau, starben an der Unfallstelle. Der LKW-Fahrer kam mit einem Schock ins Krankenhaus. Die Bergungsarbeiten dauerten mehrere Stunden.


Zwei Menschen sind am Donnerstag bei einer Massenkarambolage auf der Autobahn 2 bei Peine gestorben. Vier kamen verletzt ins Krankenhaus. Ein Lastwagen aus dem westfälischen Soest sei auf einen liegengebliebenen Schwertransporter aus Bayern und drei weitere Wagen gefahren, teilte die Polizei in Braunschweig mit. Die Wucht des Aufpralls schob die Fahrzeuge ineinander. Nach Angaben der Polizei hatte der Schwertransporter und sein Begleitwagen wegen eines kaputten Rads am Rand gehalten. Der Fahrer habe zwei Werkstattwagen für die Reparatur gerufen. Nach ersten Erkenntnissen hatte der Lasterfahrer das Hindernis zu spät gesehen.


Bei den Toten handelt es sich um Mitarbeiter des Schwertransportunternehmens und der Sicherungsfirma. Einen der Toten konnten die Ermittler zunächst nicht identifizieren. Während des Unfalls streifte der Lastwagen außerdem einen Reisebus, der links an ihm vorbeifuhr. Keiner der Passagiere wurde verletzt. Auch der Bus wurde nur leicht beschädigt. Die Sperrung der Autobahn in Richtung Hannover sollte bis in die Abendstunden andauern. Der Verkehr staute sich zeitweise bis auf 17 Kilometer.


Ebenfalls im Kreis Bad Segeberg ist ein Lastwagenfahrer mit 2,12 Promille Alkohol im Blut unterwegs gewesen und bei einem Unfall leicht verletzt worden. Der betrunkene 48- Jährige war nach Polizeiangaben zwischen Bimöhlen und Großenaspe mit seinem Kieslaster in einer Kurve auf den Grünstreifen geraten. Er riss mehrere Bäume um und blieb schließlich mit dem Führerhaus an einem Baum hängen. Die Polizei stellte bei der Unfallaufnahme den Atemalkoholwert fest. DerSachschaden beträgt rund 50 000 Euro.


Glimpflicher verlief der Unfall einer 73-Jährigen in Varel (Kreis Friesland). Mit ihrem Auto fuhr sie durch die Schaufensterscheibe in einen Getränkemarkt. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war die Frau gegen die Scheibe gefahren, bis diese knirschte. Daraufhin habe sie den Wagen zurückgesetzt, sei dann aber mit voller Wucht wieder vorwärts gefahren. Dabei wurden Kühlschränke, Getränkekisten und Flaschen, die hinter der Scheibe standen, durch den Getränkemarkt geschleudert. Glücklicherweise sei niemand durch die umherfliegenden Teile verletzt worden, hieß es. Die Fahrerin kam mit einem Schock ins Krankenhaus.