Ein Rentner erleidet einen Schlaganfall auf einem Campingplatz - der gerufene Rettungswagen kommt aber erst Stunden später nach einem zweiten Notruf. Der Mann fällt auf dem Weg ins Krankenhaus ins Koma und stirbt Tage später.

Hannover. Wegen unterlassener Hilfeleistung werde gegen den Mitarbeiter der Rettungsleitstelle Hannover ermittelt, teilte die Staatsanwaltschaft in Hannover mit.

Geprüft werde, ob sich der Mann beim Eingang des ersten Notrufs falsch verhalten habe. Er habe dabei nach dem Befinden des Rentners gefragt und dann auf den ärztlichen Notdienst verwiesen. Das aufgezeichnete Gespräch habe zunächst keine Hinweise auf ein falsches Verhalten ergeben, erklärte die Staatsanwaltschaft. Besonders tragisch: Die Frau des Rentners, die mitten in der Nacht vom Steinhuder Meer aus den Notruf wählte, notierte sich die Nummer des ärztlichen Notdienstes nach Angaben der Staatsanwaltschaft falsch. Deshalb erreichte sie den Notarzt nicht. Als es ihrem Mann nach zwei Stunden schlechter ging, rief die Frau erneut den Notruf. Daraufhin rückte ein Rettungswagen aus. Die ersten Ermittlungen hätten den Leitstellenmitarbeiter entlastet, betonte die Staatsanwaltschaft. Für den Fall, dass dem Mann dennoch etwas anzulasten sei, müsse geklärt werden, ob das Leben des Rentners bei einem früheren Eintreffen des Krankenwagens hätte gerettet werden können.