Die neue Dampflok der historischen Schmalspurbahn ist am Freitag getauft und in Dienst gestellt worden. Natürlich mit einem großen Bahnhof für den “Molli“: Rund 180 Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft hießen die Lokomotive im Bad Doberaner Lokschuppen willkommen.

Bad Doberan. Direkt danach ging es auf die Jungfernfahrt nach Kühlungsborn. Für den Chef der Schweriner Staatskanzlei, Reinhard Meyer, ist die neue Lokomotive "eine Sensation für alle Eisenbahn-Liebhaber".

Der erste deutsche Dampflok-Neubau seit fast 50 Jahren wurde zu drei Vierteln vom Land finanziert. Die Lokomotive kostete 2,5 Millionen Euro. "Der ,Molli' pfeift und rattert wie ein Junger - und ist mit 600 000 Fahrgästen pro Jahr so erfolgreich wie nie", meinte Meyer. Die traditionsreiche Bahn sei ein unverzichtbares Nahverkehrsmittel und zugleich ein besonderes touristisches Zugpferd.

Bevor die fünfte Lok im Fuhrpark der Bäderbahn in Richtung Kühlungsborn davondampfte, feierten auch Ex-Ministerpräsident Harald Ringstorff und der frühere Wirtschaftsminister Otto Ebnet (beide SPD) sowie Verkehrsstaatssekretär Sebastian Schröder die Ankunft an der Ostseeküste. Die Lok war im thüringischen Meiningen in nur 15 Monaten gebaut worden. Mit der Übergabe der Zulassungsurkunde ist das Gefährt nun für den regulären Fahrbetrieb zwischen Bad Doberan, Heiligendamm und Kühlungsborn freigegeben. Das "Molli"-Fest wird auch an diesem Sonnabend noch gefeiert. Neben Livemusik rund um den Bahnhof Kühlungsborn West gibt es Führerstands-Mitfahrten und ein "Lokziehen" für starke Eisenbahn-Freunde. In Bad Doberan haben die Geschäfte der "Mollistraße" ganztägig geöffnet.