Das Grand Hotel Heiligendamm bekommt vom Land Mecklenburg-Vorpommern eine Kreditbürgschaft über vier Millionen Euro. Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) verwies darauf, dass die Bürgschaft an strenge Auflagen gebunden ist.

Heiligendamm. Nach Angaben der Fundus-Gruppe, zu der das Grand Hotel gehört, spürt das Haus die Folgen der Wirtschaftskrise. Mit der Bürgschaft sei sichergestellt, dass diese Folgen bewältigt werden könnten. Kritik an der Bürgschaft kam aus Reihen der oppositionellen Linken im Landtag.

Die gehobene Hotellerie landesweit sei von der Krise in besonderem Maße betroffen, hieß es von der Fundus-Gruppe. Zudem seien dem Grand Hotel erhebliche Einnahmen durch den abrupten Ausstieg von Kempinski im Februar entgangen, mit dem Buchungssystem und Internet-Auftritt abgeschaltet worden seien. Die Ausgaben für ein neues Buchungssystem sowie Werbung und Marketing zur Neupositionierung seien Folge dieser Altlasten. Das Grand Hotel Heiligendamm sei aber dennoch ein strukturell gesundes Unternehmen.

Wirtschaftsminister Seidel machte deutlich, dass Heiligendamm als ältestes deutsches Seebad eine besondere historische Bedeutung habe. "Dabei geht es nicht nur um das Grand Hotel, sondern um das gesamte Ensemble, das weiter zu entwickeln ist", betonte der Minister. Er appellierte an Fundus-Gruppe und Gemeindevertretung gleichermaßen, den Konflikt um die Baupläne "mit weniger Emotionen" zu führen und nach tragfähigen Kompromissen zu suchen. Die Sanierung der Strandvillen steht seit Jahren aus.

Das Grand Hotel, in dem 2007 der G8-Gipfel stattfand, hatte immer wieder mit schwacher Auslastung zu kämpfen, 310 Menschen sind in dem Hotel beschäftigt.