Zusätzliches Geld aus dem Konjunkturpaket und günstige Witterung ermöglichten die schnelle Realisierung des Projekts. “Mitte, spätestens Ende Juni kann der Abschnitt 1 bis Geschendorf feierlich an den Bund übergeben werden“, verspricht Kiels Verkehrsminister Jörn Biel (parteilos).

Lübeck. Freie Fahrt ein Jahr früher als geplant auf der Verlängerung der A 20 über Lübeck hinaus bis vor die Tore Bad Segebergs. "Mitte, spätestens Ende Juni kann der Abschnitt 1 bis Geschendorf feierlich an den Bund übergeben werden", verspricht Kiels Verkehrsminister Jörn Biel (parteilos). "Wir hatten schon die Baurechte und konnten früher mit den Arbeiten beginnen, weil Geld aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung kam und weil der Winter relativ mild war", erläutert Harald Haase, Sprecher im Kieler Wirtschaftsministerium, die ungewöhnlich schnelle Fertigstellung.

Rund 29 Millionen Euro mehr erhält das Land vom Bund für den Bau des östlichen Teils der A 20. Ende 2010 soll dann auch schon die Trasse Geschendorf-Weede befahrbar sein.

Die A 20 ist das größte Autobahnprojekt Schleswig-Holsteins und hat oberste Priorität. Einmal fertiggestellt wird sie die Nord-West-Umfahrung Hamburgs mit fester Elbquerung (Tunnel) bei Glückstadt sein.

Die Planungen für den jetzt fertiggestellten ersten Streckenabschnitt von der B 206 bei Geschendorf bis zur A 1 bei Lübeck hatten bereits 1992 begonnen. Rund 79 Millionen Euro wurden auf der 16 Kilometer langen Strecke verbaut. Im Oktober 2004 war Baubeginn, jetzt sind die beiden Fahrbahnen je Richtung fertig, zudem das Autobahnkreuz A 1/A 20 und die Grünbrücke bei Strukdorf, die den Wildwechsel sicher machen soll. Fehlen nur noch die Leitplanken, die Markierung und die Beschilderung.

Ende 2010 soll dann der rund sechs Kilometer lange Folgeabschnitt zwischen Geschendorf und Weede (Baukosten 35,5 Millionen Euro) fertig sein. Dieser Abschnitt verläuft weitgehend entlang der Trasse der B 206. Hier liegt der erste Spatenstich gerade mal ein Jahr zurück (April 2008).

So rücken die Städte Lübeck und Bad Segeberg enger zusammen, was die Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) und Hans-Joachim Hampel (CDU) sehr erfreut. Die Hinterlandverkehre werden deutlich verbessert, die Region kann sich entwickeln.

Vor allem dann, wenn auch der Anschluss an die A 21 (3. Abschnitt Weede-Wittenborn) gelungen ist. 153 Millionen Euro sind für diese zehn Kilometer veranschlagt. Wann die Bagger dort aber loslegen können, ist noch ungewiss. Denn die Trasse ist umstritten, es gibt mehr als 700 Einwendungen. 2010 könne es wohl losgehen, damit rechnet jedenfalls Jens Sommerburg, Leiter des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr.

Wie überhaupt das Jahr 2010 für alle weiteren fünf Bauabschnitte bis Glückstadt als Datum für den Planfeststellungsbeschluss vorgesehen ist. 2011 soll dann der Elbtunnel baureif sein, er dürfte aber frühestens 2017 fertig sein.