Die Asklepios-Kliniken Hamburg wollen die finanziell angeschlagenen Pinneberger Regio-Kliniken kaufen.

Hamburg/Pinneberg - In einem dem Abendblatt vorliegenden Brief an den Pinneberger Landrat Wolfgang Grimme (CDU) haben die Asklepios-Geschäftsführer Peter Oberreuter und Christoph Mahnke offiziell ihr Interesse an einem "Erwerb oder Teilerwerb" der Regio-Kliniken bekundet. Von besonderer Bedeutung sei dabei der Erhalt der drei Standorte in Pinneberg, Elmshorn und Wedel und damit die Versorgungssicherheit der Bevölkerung.

Die Regio-Kliniken hatten überraschend vor wenigen Wochen ein Defizit von neun Millionen Euro beim Jahresergebnis 2008 bekannt gegeben. Fünf Manager der Regio-Kliniken hatten dem Eigentümer der Kliniken, dem Kreis Pinneberg, wenig später das Angebot gemacht, im Rahmen eines sogenannten Management-buy-out-Modells 74,9 Prozent des Unternehmens zu übernehmen und dafür im Gegenzug das Eigenkapital der Regio-Kliniken mit rund zehn Millionen Euro aufzustocken.

Eine Kapitalspritze in dieser Höhe bewerten die Asklepios-Geschäftsführer als "zu gering" und machen kräftig Werbung in eigener Sache: In der Vergangenheit habe Asklepios privatisierte Standorte nicht nur erhalten, sondern substanziell ausgebaut. Zudem sei die Akzeptanz in der Bevölkerung und bei den zuweisenden Ärzten "nachweislich gestiegen". Landrat Grimme äußerte unterdessen "erhebliche Zweifel", ob Asklepios aus kartellrechtlichen Gründen überhaupt in der Metropolregion zukaufen könne. Außerdem gebe es keinen Auftrag der Kreispolitik, über einen Verkauf der Regio-Kliniken zu verhandeln. (man)