Kiel. Die schwarz-gelbe Regierung in Schleswig-Holstein geht als Außenseiter in die Landtagswahl in knapp einem Jahr. Nach einer NDR-Umfrage kommen CDU und FDP zusammen auf nur noch 37 Prozent. Klar die Nase vorn haben SPD und Grüne, die mit 53 Prozent eine absolute Mehrheit hätten.

Nach der Umfrage von Infratest dimap bleibt die CDU mit 33 Prozent (31,5 bei der Wahl 2009) stärkste Partei im Norden. Die schlechten Werte für Schwarz-Gelb gehen allein auf das Konto der FDP. Die Liberalen stürzen auf 4,0 Prozent (14,9) ab und kämen damit nicht wieder in den Kieler Landtag.

Der CDU dicht im Nacken sitzt die SPD mit 31 Prozent (25,4). Große Gewinner sind die Grünen. Sie kommen auf 22 Prozent (12,4) und erreichen damit ihren bisherigen Spitzenwert in Schleswig-Holstein. Die Linkspartei (2,0 statt 6,0) würde den Einzug in den Landtag deutlich verfehlen, der SSW (4,0 statt 4,3) wäre sicher drin. Die dänisch-friesische Regionalpartei fällt nicht unter die Fünf-Prozent-Klausel.

Die SPD hatte angekündigt, mit den Grünen regieren zu wollen. Die Öko-Partei ist nicht abgeneigt, hätte aber auch mit der CDU eine Mehrheit. Rechnerisch möglich wäre auch eine Große Koalition.

Im Direktvergleich der Spitzenkandidaten liegt Kiels Oberbürgermeister Torsten Albig (SPD) mit 39 Prozent knapp vorn. Auf den CDU-Spitzenkandidaten, Partei- und Fraktionschef Christian von Boetticher, setzen derzeit 34 Prozent der Wähler.