Reinfeld/Lübeck. Das Landgericht Lübeck hat ein mildes Urteil gegen einen 49 Jahre alten Mann aus der Nähe von Reinfeld (Kreis Stormarn) gesprochen. Der Italiener gestand, sich mehrfach an einem zwölfjährigen Jungen vergangen zu haben. Er lockte das Kind mit Geschenken und Geld in seine Wohnung und gab ihm Alkohol. Dann drängte er den Jungen zum Geschlechtsverkehr, filmte diese Szenen sogar.

Wie häufig es zu sexuellen Übergriffen kam, konnte nicht genau geklärt werden, da der Missbrauch schon Jahre zurückliegt und sich Täter und Opfer daran nicht genau erinnern können. Zwischen den Jahren 2002 und 2003 soll der Junge etwa einmal pro Monat bei dem Freund der Familie übernachtet haben.

Beide Beteiligten sagten aus, dass es nicht jedes Mal zum Geschlechtsverkehr kam, sodass die Staatsanwaltschaft dem Italiener schweren sexuellen Missbrauch in vier Fällen vorwarf und eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten forderte. Die Verteidigung plädierte für zwei Jahre auf Bewährung. Diesem Antrag folgte die Richterin. Es hieß: Zwar mochte der Junge nicht, was mit ihm gemacht wurde, doch er hat das Unangenehme für die Geschenke und das Geld in Kauf genommen. Prekär: Der Vater des Opfers soll in dieser Zeit eine Affäre mit dem Italiener gehabt haben.

Mehr zum Thema lesen Sie unter www.abendblatt.de/stormarn und in unserer Stormarner Regionalausgabe