Hannover (dpa/lni). In allen Standorten der Landesaufnahmebehörde erhalten Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter ein Unterrichtsangebot. Das freiwillige Angebot wird laut Kultusministerium sehr gut angenommen.

In den Erstaufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete in Niedersachsen sind fast doppelt so viele schulpflichtige Kinder und Jugendliche untergebracht wie noch vor einem Jahr. Im Februar 2023 waren es 660, im März 2024 insgesamt 1056 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 6 und 18 Jahre, wie das Kultusministerium in Hannover auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Während des Aufenthalts in der Landesaufnahmebehörde (LAB) besteht noch keine Schulpflicht, jedoch wird laut Ministerium vom ersten Tag an Unterricht angeboten. Das freiwillige Angebot werde vor allem von den 6- bis 15-Jährigen sehr gut genutzt, hieß es. Diese Altersgruppe wird von Lehrkräften aus umliegenden allgemeinbildenden Schulen direkt in den Einrichtungen der Landesaufnahmebehörde unterrichtet.

Die Schulpflicht greift erst nach der Verteilung der Asylbewerberinnen und Asylbewerber auf die Kommunen. Dem Ministerium zufolge bleiben die Familien im Durchschnitt drei Monate in den Standorten der LAB - manche nur wenige Wochen, andere aber auch ein halbes Jahr. Weil die Kommunen wegen des knappen Wohnraums Probleme haben, Geflüchtete unterzubringen, wurden die Plätze in den Einrichtungen der Landesaufnahmebehörde dauerhaft erhöht.

Dafür sind nach Angaben der Landesregierung bereits zwei neue Standorte entstanden, nämlich Bad Bodenteich (Landkreis Uelzen) und Bad Sachsa im Harz. Der Standort Braunschweig werde aktuell erweitert. Voraussichtlich würden drei weitere neue Liegenschaften hinzukommen. Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) besucht an diesem Montag (10.30 Uhr) den Schulunterricht in der LAB-Außenstelle Celle.