Hannover (dpa/lni). Nach Überzeugung von Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil lebt das Grundgesetz vom Engagement aller Menschen. Der Ministerpräsident wünscht sich viele Aktionen zum 75-jährigen Bestehen.

Die riesigen Demonstrationen für die Demokratie Anfang des Jahres waren aus Sicht von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil ein „vorgezogenes Geburtstagsgeschenk“ für das Grundgesetz. „Ich bin sicher, dem Geburtstagskind hat das ungeheuer gefallen“, sagte der SPD-Politiker im Interview mit der „Braunschweiger Zeitung“ (Donnerstag). Weil sagte weiter: „Das größte Geschenk, das wir alle dem Grundgesetz machen können, ist, sich in der Demokratie zu engagieren, eine gute Bürgerin oder ein guter Bürger zu sein.“ Er freue sich darüber hinaus über viele Aktivitäten zum 75. Geburtstag des Grundgesetzes.

„In den christlichen Kirchen und in den Ditib-Gemeinden wird es übrigens Predigten und Freitagsgebete zum Jubiläum des Grundgesetzes geben“, sagte Weil der Zeitung. „Und ich wünsche mir, dass es noch viele weitere Aktionen gibt, mit denen wir das Grundgesetz und unsere Demokratie feiern. Verdient haben sie es!“

Bereits am Mittwoch hatten der Ministerpräsident und seine Stellvertreterin, Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne), Grundgesetze vor dem Hauptbahnhof von Hannover verteilt. An der Aktion beteiligten sich weitere Mitglieder der Landesregierung. Damit sollte laut Staatskanzlei auf die Bedeutung der Verfassung für den Frieden sowie für die persönliche und politische Freiheit aufmerksam gemacht werden.

In Berlin feiern die Spitzen von Staat und Gesellschaft an diesem Donnerstag das Inkrafttreten des Grundgesetzes vor 75 Jahren. Der 23. Mai 1949 markiert zugleich das Gründungsdatum der Bundesrepublik Deutschland.