Hannover (dpa/lni). Der Konflikt im Nahen Osten ist auch an deutschen Hochschulen angekommen. Nach Besetzungen in Berlin und Leipzig gibt es auch eine Aktion an der Uni Bremen. Wie ist die Lage in Niedersachsen?

An niedersächsischen Hochschulen hat es bislang nur kleinere Protestaktionen von propalästinensischen Aktivistinnen und Aktivisten gegeben. Gewaltbereite Übergriffe oder Ausschreitungen seien bislang nicht bekannt, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Wissenschaftsministeriums am Mittwoch in Hannover. Vor dem Hauptgebäude der Universität Hannover gab es am Mittwoch eine Versammlung einer propalästinensischen Gruppe. Die Polizei zählte etwa 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Die Landeshochschulkonferenz (LHK) Niedersachsen verfügt nach eigenen Angaben über keine systematisch gesammelten Informationen zu Veranstaltungen an niedersächsischen Universitäten, die als propalästinensisch einzustufen sind. „Unseren Informationen nach gibt es in Niedersachsen aber kein Protestcamp und auch keine Boykott-Forderungen“, sagte die LHK-Vorsitzende und Präsidentin der Universität Osnabrück, Susanne Menzel-Riedl.

In einem Gebäude der Universität Bremen haben propalästinensische Aktivisten ein Protestcamp errichtet. Es gebe derzeit Gespräche zwischen der Uni-Leitung, den Protestierenden und der Polizei, sagte eine Unisprecherin am Mittwochmittag. Rund 25 bis 30 Menschen seien zu einer unangemeldeten Kundgebung zusammengekommen, sagte ein Polizeisprecher.

Rund 50 bis 60 propalästinensische Aktivisten hatten am Dienstagnachmittag das Audimax und den Innenhof der Universität Leipzig besetzt. Nach Polizeiangaben blockierten mehr als 30 Menschen die Türen von außen. Auch an der Freien Universität Berlin hatten Aktivistinnen und Aktivisten ein propalästinensisches Camp errichtet, das kurz darauf geräumt wurde.