Hannover/Alfeld (dpa/lni). Ein Mitarbeiter der Kirche soll Jungen sexuell missbraucht haben. Die Staatsanwaltschaft bestätigt Ermittlungen, schließt einen Zusammenhang mit seiner Arbeit bei der Kirche aber gleich aus.

Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen einen freigestellten Mitarbeiter einer Kirchengemeinde im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld bestätigt. Sie wirft dem 63-Jährigen nach eigenen Angaben vor, Jungen über der Kleidung an den Beinen, am Gesäß und im Intimbereich kurz berührt zu haben. Außerdem soll der Mann Abbildungen schweren sexuellen Jugendmissbrauchs besessen haben.

Seine Arbeit bei der Kirche stünde in keinem Zusammenhang mit den mutmaßlichen Taten, betonte die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern, der sexuellen Belästigung und des Besitzes jugendpornografischer Inhalte laufen seit März 2024. Die Kirche wurde nach eigenen Angaben am Montag informiert und stellte den nebenberuflichen Mitarbeiter daraufhin mit sofortiger Wirkung frei.

Die Kirche betonte, dass die Grundsätze ihres Umgangs mit sexualisierter Gewalt bei Ermittlungen eine zwingende Freistellung von Beschuldigten vorsehen, wenn diese beruflich oder ehrenamtlich in der Kirche tätig seien. Menschen, die im Rahmen mit der beruflichen Tätigkeit Kontakt mit dem Beschuldigten hatten, informierte der Kirchenkreis über Unterstützungsangebote. Dem Beschuldigten selbst sei seelsorgliche Begleitung angeboten worden.