Braunschweig (dpa/lni). Ein Großbrand hält Feuerwehr und Polizei über Stunden in Atem. Es gibt Explosionen und eine große Rauchwolke. Für einige Stunden wird vor Lebensgefahr gewarnt - dann gibt es Entwarnung.

Mehrere Explosionen und ein Brand in einem Braunschweiger Industriegebiet haben am Dienstag einen Großeinsatz ausgelöst. In einem Umkreis von 1000 Metern um den Brandort warnte die Feuerwehr am Nachmittag über mehrere Stunden vor Lebensgefahr wegen möglicher weiterer Explosionen. Viele Menschen in der Region wurden über ihre Handys auf extreme Gefahr hingewiesen. Gebäude in einem Umkreis von 500 Metern wurden evakuiert, es kam zu einer großen Rauchentwicklung. Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten.

Am Abend gab die Polizei Entwarnung. „Es besteht keine Lebensgefahr mehr“, sagte ein Polizeisprecher. Die Einsatzkräfte vor Ort gingen ihm zufolge von keinen weiteren Explosionen aus. Der Brand sei zunehmend unter Kontrolle, die Einsatzkräfte gingen aber dennoch von langwierigen Löscharbeiten aus. Die Brandursache war am Abend noch völlig unklar. Nach einer ersten Bilanz wurden zwei Feuerwehrleute und drei Polizisten bei dem Einsatz verletzt.

Zu dem Brand war es nach Angaben der Feuerwehr am Dienstagmittag in einer Firma für die Entwicklung und Abfüllung von Aerosolen und Sprayprodukten gekommen. Auf dem Betriebsgelände befand sich auch ein Erdtank mit 29 000 Litern brennbarem Gas. Ein Feuerwehrsprecher sagte, nach Aussage eines Betriebsleiters des Unternehmens hätten sich alle Mitarbeiter rechtzeitig in Sicherheit gebracht.

Da wegen des Großbrandes Löschwasser mit Brandrückständen in die nahegelegenen Bäche Wabe und Mittelriede gelange, warnte die Stadt davor, das Wasser aus den Gewässern zu nutzen oder zu trinken. „Auch Tiere wie etwa Hunde sollten von den Gewässern ferngehalten werden“, teilte die Stadtverwaltung mit.

Durch das Sperrgebiet und den Großeinsatz der Feuerwehr kam es rund um den Brandort nach Angaben der Polizei vor allem im Feierabendverkehr zu Behinderungen. Die Autobahn 39 wurde zwischen Rautheim und Cremlingen gesperrt, sowie beide A39-Kreisel an der Ausfahrt Sickte. Zudem wurden die Bundesstraße 1 sowie mehrere Landes- und Kreisstraßen in dem betroffenen Bereich gesperrt. Am Abend wurde die Sperrung für die A39 etwas verkürzt und die Anschlussstelle Cremlingen wieder geöffnet. Die Polizei will Ermittlungen aufnehmen, wenn das Feuer gelöscht ist und die Feuerwehr den Brandort freigegeben hat.