Bremen (dpa/lni). Nach dem Ende der Corona-Pandemie herrscht im deutschen Luftraum wieder mehr Betrieb. Das registrieren auch die Bremer Fluglotsen, die für Norddeutschland zuständig sind.

Die Kontrollzentrale Bremen der Deutschen Flugsicherung (DFS) überwacht seit ihrer Gründung zunehmend mehr Flugverkehr. Das teilte die DFS am Mittwoch anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Zentrale mit. Den Angaben nach kontrollierten die Lotsen 1974, im Jahr der Inbetriebnahme, etwa 200.000 Flugbewegungen. Im vergangenen Jahr waren es mehr als 480.000 Bewegungen. Die Fluglotsen dirigieren unter anderem Maschinen zwischen den internationalen Flughäfen Bremen, Hannover, Hamburg und Berlin. Sie müssen sicherstellen, dass die Flugzeuge ausreichend Abstand wahren. Auch im gesamten deutschen Luftraum nimmt der Verkehr zu.

„Die Deutsche Flugsicherung ist eine Erfolgsgeschichte in Bremen“, sagte der Regierungschef des Landes, Andreas Bovenschulte (SPD), anlässlich des Jubiläums. Die Mitarbeiter der Zentrale produzierten Sicherheit, betonte er. DFS-Chef Arndt Schoenemann wies darauf hin, dass die Zentrale rund 40 Prozent des militärischen Übungsflugbetriebs abwickele.

Im gesamten deutschen Luftraum sind im vergangenen Jahr häufiger Flugzeuge unterwegs gewesen als im Jahr 2022. Die DFS kontrollierte rund 2,8 Millionen Flugbewegungen. Das entspricht im Vergleich zu 2022 einer Zunahme von etwa 7,7 Prozent. Mehr Flugbewegungen gab es zuletzt 2019: Damals wurden etwa 3,3 Millionen Bewegungen überwacht. Mit der Corona-Pandemie fielen die Zahlen stark: 2020 wurden etwa 1,5 Millionen Bewegungen kontrolliert, 2021 waren es rund 1,6 Millionen.

Die DFS mit Hauptsitz im hessischen Langen bei Frankfurt ist zuständig für die Sicherheit im Luftraum. Das bundeseigene Unternehmen mit rund 5700 Mitarbeitern beaufsichtigt in den Zentralen alle Flugzeuge, die nach den sogenannten Instrumentenflugregeln fliegen. Einer DFS-Sprecherin zufolge ist das der Fall, wenn Piloten sich allein an den Instrumenten orientieren und beispielsweise nicht an Autobahnkreuzen, die sie von oben sehen. Weitere Zentralen sind außer in Langen und Bremen in Karlsruhe und München. Zudem betreibt das Unternehmen Tower an den 15 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland. Am Standort Bremen sind rund 500 Mitarbeiter beschäftigt.