Hannover. Ex-Rocker-Boss Hanebuth kann das spanische Verfahren wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche und Bedrohung endgültig hinter sich lassen. Der Freispruch ist nun durch.

Der Freispruch für den früheren deutschen Rocker-Boss Frank Hanebuth ist nach Angaben seines Rechtsanwalts rechtskräftig. Der Strafprozess in Spanien gegen Dutzende mutmaßliche Angehörige der Motorradbande Hells Angels war im September vergangenen Jahres zu Ende gegangen. Der 59 Jahre alte Mann aus Garbsen bei Hannover war ebenso wie zwölf weitere Angeklagte freigesprochen worden. 32 Personen waren zu Haftstrafen von bis zu zwei Jahren verurteilt worden.

Hanebuths Anwalt bestätigte am Mittwoch einen Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“, wonach die Staatsanwaltschaft in Madrid ihre Berufung gegen das Urteil zurückgenommen hat. Über die Frage einer möglichen Haftentschädigung sei noch keine Entscheidung getroffen worden, schrieb der Rechtsanwalt. Dazu werde es in absehbarer Zeit zu einem Treffen gemeinsam mit der spanischen Kollegin kommen.

Hanebuth, der jahrelang Präsident der Hells Angels Hannover war, hatte stets seine Unschuld beteuert. Er war im Sommer 2013 bei einer Razzia auf Mallorca zusammen mit mehreren anderen Männern festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft warf ihm laut Anklageschrift von 2019 die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche, Bedrohung und illegalen Waffenbesitz vor. Einige seiner Mitangeklagten waren unter anderem auch der Zuhälterei und des Drogenhandels beschuldigt worden. Für Hanebuth waren in Spanien ursprünglich 13 Jahre Haft gefordert worden.

Die den Angeklagten zur Last gelegten Straftaten sollen in den Jahren 2009 bis 2013 auf Mallorca begangen worden sein - vor allem an der Playa de Palma, dem berühmten „Ballermann“. Die Staatsanwaltschaft hatte versichert, Hanebuth habe die Hells Angels auch auf der Ferieninsel angeführt.

Nach zwei Jahren hinter Gittern war der Deutsche im Sommer 2015 gegen eine Kaution von 60.000 Euro und unter Auflagen aus der U-Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis in Cádiz im Süden Spaniens entlassen worden. Erst 2017 durfte er das Land verlassen und kehrte nach Deutschland zurück.