Cuxhaven (dpa/lni). Mittwoch hatte das Bundeskabinett eine Nationale Hafenstrategie beschlossen. Erst am Freitag aber kam die Zusage, dass sich der Bund am Hafenausbau in Cuxhaven beteiligt. Nun geht es an die Umsetzung.

Nach der Zusage der Bundesregierung, sich am Hafenausbau in Cuxhaven zu beteiligen, werden vor Ort die nächsten Schritte in die Wege geleitet. „Die Maschinerie kommt ins Rollen“, sagte ein Sprecher der Stadt am Montag. Die notwendigen Verfahren für die Ausschreibung könnten nun gestartet werden. Ein Datum für den Baubeginn sei bislang nicht ins Auge gefasst worden. Für die Erweiterung der Hafenkapazitäten in Cuxhaven existiert ein Planfeststellungsbeschluss, der bis Februar 2025 gültig ist.

Der Bund hatte am Mittwoch seine Nationale Hafenstrategie beschlossen, um die deutschen Häfen fit für die Zukunft zu machen. Finanzielle Zusagen wurden aber zunächst nicht erteilt. Für Cuxhaven kam diese schließlich am Freitag: Der Bund übernimmt ein Drittel der Kosten der 300 Millionen Euro teuren Hafenerweiterung um drei Liegeplätze. Die Hafenwirtschaftsgemeinschaft Cuxhaven wertete die Zusage als „bedeutendes Signal“ für die Energiewende in Deutschland. Der dringend benötigte Hafenausbau könne „nun in die Umsetzung gehen“, sagte dessen Vorsitzender Michael de Reese. Das Land Niedersachsen und die Hafenwirtschaft haben je 100 Millionen Euro für die rund 30 Hektar große Fläche eingeplant.

Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Windenergie, Wolfram Axthelm, betonte, die Bedeutung des Hafens für den Ausbau der Windenergie in Deutschland sei „nicht zu unterschätzen“. Cuxhaven sei der wichtigste Umschlagplatz für alle Rotorblätter, die in Deutschland verbaut werden. Pro Jahr werden nach Angaben der Hafenwirtschaft über die Tiefwasserterminals in Cuxhaven rund 15.000 Großbauteile für Windenergieanlagen an Land und auf See angeliefert, darunter 80 Prozent aller Rotorblätter für Windenergieanlagen an Land. Da die Kapazitäten ausgeschöpft seien, würden die geplanten Liegeplätze 5 bis 7 als weiterer Umschlagplatz dringend benötigt.

Auch die Stiftung Offshore-Windenenergie begrüßte die Entscheidung des Bundes. Zugleich mahnte deren Geschäftsführerin Karina Würtz die Schaffung weiterer schwerlastfähiger Flächen in Deutschland an: „Angesichts der langen Genehmigungsdauern und Bauzeiten für den Hafenausbau müssen wir auch für andere relevante Hafenstandorte sofort vom Reden ins Handeln kommen.“ Als einziger deutscher Hafen verfügt Cuxhaven bereits über einen gültigen Planfeststellungsbeschluss.