Verden (dpa/lni). Um den Piraten Klaus Störtebeker ranken sich viele Legenden. Der Stadt Verden soll er ein Vermächtnis hinterlassen haben - für Bedürftige. Über Fisch und Brot freuen sich nun viele.

Mehr als 500 Brote und rund 1600 Salzheringe sind am Sonntag auf dem Rathausplatz in Verden verteilt worden. Ehrengäste bei der traditionellen Lätare-Spende waren in diesem Jahr die Staatsministerin beim Bundeskanzler und Beauftragte der Bundesregierung für die Zusammenarbeit von Bund und Ländern, Sarah Ryglewski (SPD), sowie Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). Beide sprachen in ihren Reden Themen wie den Einsatz gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie an.

Die Veranstaltung im Gedenken an den legendären Seeräuber Klaus Störtebeker wird in der Regel jährlich organisiert. Im Rahmen eines bunten Programms verteilt ein Schauspieler, verkleidet als der Seeräuber, mit seinem Kumpanen Brot und Salzheringe. Zur Unterstützung sind jeweils prominente Gäste dabei. Der Name der Lätare-Spende geht auf den Sonntag Lätare zurück, den vierten Sonntag der christlichen Passionszeit vor Ostern.

Der Seeräuber Störtebeker soll im 14. Jahrhundert Nord- und Ostsee unsicher gemacht haben. Es gibt viele Geschichten über ihn, die historisch aber nicht belegt sind. Die Lätare-Spende wird angeblich seit dem Jahr 1602 von der Stadt Verden organisiert. Hintergrund ist, dass Störtebeker vor seiner Hinrichtung 1401 der Stadt Verden einen Schatz vermacht haben soll. Demnach verlangte der Pirat, dass die Stadt jedes Jahr Heringe und Brote unter anderem an Bedürftige und Geistliche verschenken solle. Nach Angaben der Stadt entspricht die damals festgelegte Menge heute 530 Broten und etwa 1600 Heringen.