Hannover (dpa/lni). Die von Jägern geforderten wolfsrudelfreien Zonen entlang der Küste etwa zum Schutz von Deichschafen hält der Naturschutzbund Nabu in Niedersachsen für nicht umsetzbar. „Der Wolf - der Streifgebiete von bis zu 350 Quadratkilometern nutzt - müsste, um solche Zonen umzusetzen, in Nordniedersachen vollständig vergrämt beziehungsweise entnommen werden“, sagte der Nabu-Landesvorsitzende Holger Buschmann am Donnerstag in einer Mitteilung.

Die von Jägern geforderten wolfsrudelfreien Zonen entlang der Küste etwa zum Schutz von Deichschafen hält der Naturschutzbund Nabu in Niedersachsen für nicht umsetzbar. „Der Wolf - der Streifgebiete von bis zu 350 Quadratkilometern nutzt - müsste, um solche Zonen umzusetzen, in Nordniedersachen vollständig vergrämt beziehungsweise entnommen werden“, sagte der Nabu-Landesvorsitzende Holger Buschmann am Donnerstag in einer Mitteilung.

„Außerdem würde es für Einzeltiere oder Rudel unmöglich, andere Gebiete zu besiedeln und die sogenannten wolfsfreien Zonen zu durchwandern.“ Eine fehlende Durchmischung der Wolfspopulationen könne Inzucht bei den verbleibenden Rudeln zur Folge haben, warnte Buschmann.

Die von der Landesjägerschaft zusammen mit anderen Verbänden aus dem ländlichen Raum am Mittwoch in Aussicht gestellte Volksinitiative, um ein regional differenziertes Bestandsmanagement des bislang streng geschützten Wolfes zu erreichen, lehnt der Nabu ab. Der vorgestellte Plan trage „nicht zu einer konstruktiven und sachlichen Diskussion bei“, teilte der Naturschutzverband mit.

Der Nabu setzt vor allem auf Maßnahmen zum Herdenschutz und verweist auf ein entsprechendes Pilotprojekt, bei dem zuletzt mehr als 600 Hektar Weidefläche mit wolfsabweisenden Zäunen ausgestattet wurden.

Laut den zehn niedersächsischen Küstenjägerschaften zwischen Emden und Stade, der Landesjägerschaft Bremen und Deichschäfern sind Herdenschutzmaßnahmen wie wolfsabweisende Zäune oder Herdenschutzhunde insbesondere an den auch touristisch genutzten Deichen nicht praktikabel. Weil sie die Deichsicherheit angesichts wiederholter gerissener Schafe in Gefahr sehen, sprachen sich die Jäger deshalb in einem Positionspapier, der sogenannten Auricher Erklärung, im April für wolfsrudelfreie Zonen an der Küste aus.