Hannover/Braunschweig (dpa/lni). Trockenes Wetter sorgt in den kommenden Tagen für eine hohe oder sogar sehr hohe Waldbrandgefahr in Teilen Niedersachsens. Die Landwirtschaft muss sich wegen der Trockenheit laut Experten aber bisher noch keine Sorgen machen.

Trotz des regenreichen Frühjahrs steigt in den kommenden Tagen die Waldbrandgefahr in Niedersachsen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) ruft am Mittwoch für Lüchow sowie für Faßberg und Celle am Wochenende mit der Stufe 5 die höchste Warnstufe für Waldbrände aus. In vielen anderen Regionen gilt den Angaben zufolge eine hohe Gefahr der Stufe 4. Dürre ist laut Experten hingegen in diesem Jahr bisher kein großes Problem.

Das Waldbrandrisiko hängt nach DWD-Berater Jens Fildebrandt davon ab, wie lange es nicht geregnet hat, wie trocken die Luft ist und wie stark der Wind weht. „Genauso schnell wie der Gefahrenindex in die Höhe schnellt, kann er auch wieder absacken, sobald sich einer der Einflussfaktoren ändert“, sagte Fildebrandt. In Göttingen sei zum Beispiel für Dienstag eine mittlere Gefahr der Stufe 3 angekündigt, dagegen sei die Waldbrandgefahr einen Tag später auf Stufe 1 sehr gering.

Von einer außergewöhnlichen Dürre mit landwirtschaftlichen Folgen kann man laut Leiter des Deutschen Dürremonitors, Andreas Marx, trotzdem nicht sprechen: „Dieses Jahr ist für die Winterkulturen überhaupt kein Problem zu erwarten und die Sommerkulturen sind gut ins Jahr gekommen, weil der Oberboden bis 60 cm Tiefe ausreichend durchfeuchtet ist“. Der Dürremonitor zeige zwar in tieferen Bodenschichten sehr trockene Flecken im Südosten bei Hannover an, das sei jedoch seit dem Hitzejahr 2018 nicht ungewöhnlich.

„Das Problem ist nämlich, dass das Wasser, das über den Winter den Boden nass macht, in den letzten fünf Jahren nicht gereicht hat, um den Boden bis zwei Meter Tiefe ausreichend zu befeuchten“, sagte der Dürre-Experte Marx. Das wirke sich unterm Strich auf die Gesundheit von Wäldern und die Waldbrandgefahr aus.