Bremen. In Bremen planen erneut drei Parteien die Zukunft des Landes: SPD, Grüne und Linkspartei. Bürgermeister Andreas Bovenschulte nennt nach einem ersten Treffen die zentralen Themen.

Mehr als zwei Wochen sind seit der Bürgerschaftswahl in Bremen vergangen - nun verhandeln SPD, Grüne und Linkspartei über eine Neuauflage ihres Regierungsbündnisses. Zum Auftakt der Koalitionsverhandlungen herrschte eine freundschaftliche Atmosphäre mit vielen Umarmungen und lächelnden Gesichtern. Keine große Überraschung, immerhin regieren die drei Parteien schon seit 2019 gemeinsam das kleinste Bundesland. Das soll auch so bleiben: „Wir haben als Koalition das Land gut durch die verschiedenen Krisen gebracht und haben etliche Erfolge vorzuweisen“, sagte der alte und wohl auch neue Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) am Dienstag.

Es müsse aber auch Verbesserungen geben, „zum Beispiel im Bereich Verkehr, im Bereich Innere Sicherheit, auch im Bereich Bürgerservice und in verschiedenen anderen Bereichen“, betonte er. Als zentrale Politikfelder nannte er die Wirtschaftspolitik, Sozialpolitik, die Umwelt- und Klimapolitik. Als erstes standen dem Bürgermeister zufolge aber grundsätzliche Fragen auf der Tagesordnung wie Struktur und Zeitplan der Beratung, die Besetzung der Arbeitsgruppen und die Festlegung übergreifender Leitfragen. „Das haben wir heute alles sehr einvernehmlich und relativ schnell festlegen können“, sagte Bovenschulte. Voll Tatendrang zeigte sich auch der SPD-Landeschef Reinhold Wetjen: „Wir wollen jetzt vier Jahre gestalten, und das ist der Auftakt, und da müssen wir jetzt alle gemeinsam dran arbeiten.“

Die SPD hatte die Wahl am 14. Mai mit knapp 30 Prozent der Stimmen gewonnen. Die Grünen mussten Verluste verkraften und kamen auf knapp 12 Prozent, die Linken hielten in etwa ihr Ergebnis von 2019 und landeten bei knapp 11 Prozent. Auch eine große Koalition mit der CDU wäre möglich gewesen, die SPD hat sich jedoch dagegen entschieden. Der Koalitionsvertrag soll möglichst Anfang Juli von den drei Parteien gebilligt werden, danach steht die Wahl des Senats an.