Hannover (dpa/lni). Niedersachsens Arbeitsminister Andreas Philippi hat die Arbeitsbedingungen beim Online-Händler Amazon kritisiert und von dem Konzern die Anerkennung von Tarifverträgen gefordert. „Tarifverträge sind ein zentraler Baustein unserer sozialen Marktwirtschaft. Seit zig Jahren verweigert Amazon aber beharrlich Beschäftigten faire Löhne und Verlässlichkeit. Damit wird Amazon seiner Verantwortung für gute Arbeit nicht gerecht“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

Niedersachsens Arbeitsminister Andreas Philippi hat die Arbeitsbedingungen beim Online-Händler Amazon kritisiert und von dem Konzern die Anerkennung von Tarifverträgen gefordert. „Tarifverträge sind ein zentraler Baustein unserer sozialen Marktwirtschaft. Seit zig Jahren verweigert Amazon aber beharrlich Beschäftigten faire Löhne und Verlässlichkeit. Damit wird Amazon seiner Verantwortung für gute Arbeit nicht gerecht“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

Philippi monierte, wie bereits seit Jahren die Gewerkschaft Verdi, die fehlende Anerkennung der Flächentarifverträge für den Einzel- und Versandhandel durch das US-Unternehmen. „Der Megakonzern gibt damit auch anderen Unternehmen ein schlechtes Beispiel und erhöht den Druck auf die Marktteilnehmer. So erodiert das System der Tarifbindung immer mehr und Amazon ist die Speerspitze dieser Bewegung. Dieser Trend muss dringend gestoppt werden“, sagte der Minister anlässlich des 150. Jahrestags des ersten Flächentarifvertrags in Deutschland, der am 9. Mai 1873 für Buchdrucker in Kraft getreten war.

Amazon entgegnete, man zeige „jeden Tag, dass es möglich ist, auch ohne Tarifvertrag ein guter und verantwortungsvoller Arbeitgeber zu sein“. Das Unternehmen biete vielmehr „eines der weltweit fortschrittlichsten Arbeitsumfelder mit wettbewerbsfähigen Löhnen, Prozessen und Systemen, die das Wohlbefinden und die Sicherheit“ aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleisteten.

Nach Angaben des Arbeitsministeriums steigt der Anteil der Beschäftigten, deren Arbeit keinem Tarifvertrag unterliegt, bundesweit seit Jahren.