Hannover/Bremen (dpa/lni). Die Zahl der Arbeitslosen ist in Niedersachsen im März leicht gesunken. Im Land Bremen gibt es diesbezüglich kaum eine Veränderung. Sehr hoch ist weiter der Bedarf an Arbeitskräften.

Die Zahl der Arbeitslosen in Niedersachsen ist im März im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. Zum Stichtag 13. März wurden in dem Bundesland rund 250 000 Arbeitslose ermittelt, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Hannover am Freitag mitteilte. Das sind 1,7 Prozent weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 5,7 Prozent. Damit ist Niedersachsen im Bundesdurchschnitt. Im Land Bremen beträgt die Zahl der Arbeitslosen etwa 38 000 - zum Vormonat gab es nahezu keine Veränderung. Die Arbeitslosenquote liegt weiter bei 10,5 Prozent. Das ist die höchste Quote aller Bundesländer.

„Wir sehen eher eine leichte Frühjahrsbelebung als eine wirklich kraftvolle wirtschaftliche Erholung“, sagte der Chef der BA-Regionaldirektion, Johannes Pfeiffer. Nach wie vor komme der Fachkräftesicherung eine wichtige Bedeutung zu.

Nach Einschätzung der Regionaldirektion der BA ist der Bedarf an Arbeitskräften weiterhin sehr hoch. In Niedersachsen gibt es mehr als 78.000 offene Stellen. In Bremen sind es mehr als 9000. Der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen nahm in Niedersachsen im Vergleich zum Vormonat um 270 zu, in Bremen um 312. Pfeiffer wies auch darauf hin, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vorjahresvergleich zugelegt habe: In Niedersachsen habe es ein Plus von 0,9 Prozent gegeben, in Bremen von 2,2 Prozent.

Ein zentrales Thema ist die Integration von Flüchtlingen aus der Ukraine, die dem Arbeitsmarkt nach und nach zur Verfügung stehen. In Niedersachsen waren mehr als 21.000 Geflüchtete aus der Ukraine arbeitslos gemeldet, in Bremen waren es mehr als 2000. Die Zuwanderung aus der Ukraine erklärt teils auch, warum die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich deutlich gestiegen ist: In Niedersachsen ist sie 12,2 Prozent höher, in Bremen 4,6 Prozent. In Niedersachsen sind inzwischen mehr als 11.000 Menschen aus der Ukraine sozialversicherungspflichtig beschäftigt, in Bremen sind es rund 1300.

Die Ankunft von Menschen aus der Ukraine in Deutschland macht sich auch bei der sogenannten Unterbeschäftigung bemerkbar. Die Unterbeschäftigung weist zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Menschen aus, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. In Niedersachsen stieg die Unterbeschäftigung im Vergleich zum Vorjahr um 13,3 Prozent auf rund 331.000 Menschen, in Bremen um 6,8 Prozent auf rund 52.000.