Bremen (dpa/lni). Die vergangene Zeit war für den in Wolfsburg kaum eingesetzten Maximilian Philipp nicht leicht. Nun will er sich in Bremen zeigen, hat sich Hertha entschieden. Welche Rolle nimmt bei Werder ein?

In Bremen soll alles besser werden: Fußballprofi Maximilian Philipp steht nach dem Leihgeschäft vor einem Neuanfang seiner Karriere an der Weser. Seine Rolle beim Bundesligisten ist angesichts der Konkurrenz von Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch in der Offensive zunächst nicht allzu schwer auszumachen. „Die Jungs haben gute Leistungen gezeigt, deswegen stehen sie da, wo sie stehen. Ich bin der neue, der Herausforderer sozusagen“, sagte der 28-Jährige am Mittwoch bei einer Medienrunde. „Dass ich nicht sofort Stammspieler bin, ist klar“, fügte er hinzu.

Am Montag, ein Tag vor dem Ende der Transferphase, war das Leihgeschäft zwischen den Liga-Konkurrenten VfL Wolfsburg und den Hanseaten bekannt geworden. Die Entscheidung habe er auch wegen des „Bauchgefühls“ getroffen.

Als reiner Ersatzspieler, der andere unter Druck setzen soll, sieht ihn Clemens Fritz, Leiter Profifußball und Scouting, jedoch nicht: „Das soll kein Signal an irgendeinen Spieler sein“, erklärte er am Dienstag. Der Club wollte laut Fritz einen Neuzugang holen, der den aktuellen Tabellenzehnten der Bundesliga „flexibler macht“: „Wir sehen in ihm einen Spieler, der Spitze, hängende Spitze, Zehner oder offensive Acht spielen kann.“

Der per Leihe nach England geschickte schottische Angreifer Oliver Burke hat zumindest schon einen Platz im Kader freigegeben. Philipp, der frühere deutsche U21-Nationalspieler, machte deutlich: Er will wieder spielen. In der bisherigen Saison kam der Ex-Spieler von Borussia Dortmund, dem SC Freiburg und Dynamo Moskau nur auf drei Einsätze in der Liga.

Bremen war nicht die einzige Option für Philipp, auch Hertha BSC zeigte Interesse, doch die Hanseaten profitierten von den Turbulenzen in der Hauptstadt. Der Leihspieler hat seine Entscheidung für Werder und gegen Hertha auch mit der angespannten Lage dort begründet. „Dann kam das Angebot von Bremen, und dann war mir schon ein bisschen bewusst: Es könnte jetzt unruhig werden in Berlin“, sagte er.

„Ich war schon in Gesprächen mit Hertha, das hat sich kurzfristig zerschlagen“, fügte er hinzu. Bis Samstag habe der gebürtige Berliner nichts vom Interesse der Bremer gewusst. Das Aus von Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic bei Hertha habe den Entschluss pro Bremen beeinflusst. Von der Tabellensituation habe er es nicht abhängig gemacht, sagte Philipp.

„In der Situation, in der ich in Wolfsburg war, war ich nicht zufrieden“, sagte Philipp weiter. Er habe nach eigenen Angaben zwischen Tribüne und Kader gependelt, das habe eine sportliche Weiterentwicklung erschwert.