Hannover (dpa/lni). Das 1:3 gegen Kaiserslautern verdeutlicht die Probleme von Hannover 96 gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel. In einer umkämpften Partie überraschten die Pfälzer mit starker Mentalität.

Die Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern hat wieder einen Saisontrend von Hannover 96 offengelegt: Die Topteams der 2. Fußball-Bundesliga liegen den Niedersachsen nicht. Gegen die ersten fünf Mannschaften der Tabelle verlor 96 in dieser Saison bereits sechsmal. Denn das 1:3 (1:0) gegen den FCK war am Samstagabend bereits die zweite Niederlage gegen den starken Aufsteiger aus der Pfalz. Es verdeutlichte schonungslos die Schwäche der Niedersachsen in den direkten Duellen mit der Konkurrenz um die Aufstiegsplätze.

„Das heißt fürs Erste, dass wir uns oben festsetzen wollen, aber dass wir schon auch Punkte liegen gelassen haben - gerade gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel“, sagte 96 Kapitän Ron-Robert Zieler nach der Partie.

Allerdings waren die Niederlagen wie beim 1:2 gegen den Hamburger SV, dem 1:2 beim 1. FC Heidenheim und dem 0:1 bei Spitzenreiter Darmstadt 98 auch immer sehr knapp ausgefallen. Die Elf von Trainer Stefan Leitl, der wegen einer Sperre auf der Tribüne zusehen musste, hätte Kaiserslautern mit einem Sieg vom vierten Tabellenplatz verdrängen können. Die Pfälzer erkämpften sich den Erfolg trotz einiger kurzfristiger personeller Ausfälle.

Vor einer erstligareifen Kulisse von 36 800 Zuschauern am ersten Zweitliga-Spieltag im neuen Jahr traf Abwehrspieler Derrick Köhn (17. Minute) zunächst für die leicht überlegenen Gastgeber. Julian Niehues (49.) glich für die im zweiten Durchgang verbesserten Gäste aus. Terrence Boyd (66.) erzielte dann nach schöner Vorarbeit des Ex-Braunschweigers Hendrick Zuck den Führungstreffer für Kaiserslautern. Der eingewechselte Philipp Hercher (90.+7) erhöhte noch kurz vor dem Schlusspfiff.

„Wir waren in der zweiten Hälfte zu passiv“, bilanzierte Torwart Zieler. Die starke Mentalität der Gäste führte auch beim 96-Torwart zu einer gewissen Ratlosigkeit: „Wir waren eigentlich ganz gut im Spiel. Manchmal kann man das auch nicht erklären.“

Co-Trainer Andre Mijatovic vertrat Leitl an der Seitenlinie. Der Ersatzmann ärgerte sich über das Zweikampfverhalten beim Rückstand. „Situationen wie beim 1:2 muss man besser verteidigen“, sagte Mijatovic. In der Pause zuvor habe er darum gebeten, weiter „geduldig“ zu spielen. „Aber die Punkte gehen leider nach Kaiserslautern“, fügte er hinzu. „Wir wollten eigentlich mit genauso viel Energie in die zweite Halbzeit hereingehen“, erklärte Torschütze Köhn: „Wir haben uns aber nicht so ganz gefunden. Und dann haben wir auch schon die Gegentore bekommen.“