Damme (dpa/lni).

Durch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in einem Betrieb im Emsland haben die betroffenen Landwirte in der Region hohe wirtschaftliche Einbußen hinnehmen müssen. Nach Schätzung der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) ist wegen Vermarktungsbeschränkungen ein Schaden von mindestens 15 Millionen Euro entstanden. Bund und Land dürften die betroffenen Bauern nicht weiter im Stich lassen und sollten für die entstandenen Schäden aufkommen, forderte die ISN am Freitag in Damme (Kreis Vechta). Notwendig sei ein Entschädigungsfonds nach dem Vorbild Italiens. Die Hilfen müssten grundsätzlich für alle Betriebe in Deutschland zur Verfügung stehen, die von einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest betroffen seien.

Anfang Juli war in einem Betrieb in Emsbüren (Landkreis Emsland) die Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt worden. Nach dem Ausbruch in einem Betrieb gilt eine vorgeschriebene 90-tägige Frist mit Sperrmaßnahmen in Teilen der Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim. Diese endet am 5. Oktober. In der eingerichteten Schutz- und Überwachungszone rund um den betroffenen Hof befinden sich früheren Angaben zufolge 300 Betriebe mit mehr als 190.000 Tieren. Einen weiteren Ausbruch gab es allerdings nicht.

Die betroffenen Landwirte haben seitdem Probleme mit der Vermarktung ihrer Schweine. Möglicherweise liege der Schaden sogar höher als 15 Millionen Euro, da derzeit noch nicht klar sei, welche Erlöse für die ab nächster Woche wieder frei vermarktbaren Schweine tatsächlich erlöst werden können, sagte ISN-Geschäftsführer Torsten Staack. Viele Betriebe hätten Kredite aufnehmen müssen, seien in Zahlungsverzug bei ihren Lieferanten gekommen oder ganz aus der Schweinehaltung ausgestiegen. «Das heißt ganz klar, dass die Betriebe aufgrund dieser staatlichen Quarantänemaßnahmen wirtschaftlich ins Aus gedrängt wurden», sagte Staack.