Hannover (dpa/lni). Seit Wochen liegt die SPD mit Ministerpräsident Stephan Weil in den Umfragen zur Landtagswahl knapp vor der CDU. Kann Herausforderer Bernd Althusmann das Blatt in einem TV-Duell wenden?

Knapp zwei Wochen vor der Landtagswahl in Niedersachsen messen sich die Spitzenkandidaten von SPD und CDU am heutigen Dienstagabend (21.00 Uhr) in einem TV-Duell. Der NDR überträgt die 75-minütige Diskussion mit Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Herausforderer Bernd Althusmann (CDU) live aus Hildesheim. Weil strebt bei der Wahl am 9. Oktober eine dritte Amtszeit an, Althusmann fordert ihn nach 2017 bereits zum zweiten Mal heraus.

In den jüngsten Umfragen lag die SPD wenige Prozentpunkte vor der CDU. Dabei profitierten die Sozialdemokraten bisher auch von einem gehörigen Amtsbonus für Regierungschef Weil. In der Frage, wen sich die Wählerinnen und Wähler als Ministerpräsidenten wünschen, liegt der SPD-Politiker regelmäßig deutlich vor Althusmann.

Inhaltliche Streitpunkte dürften sich im TV-Duell im Zusammenhang mit der Energiekrise ergeben, beispielsweise zum Weiterbetrieb der Kernkraftwerke, den die CDU befürwortet, oder in der Investitionspolitik, in der die SPD deutlich eher bereit ist, neue Schulden zu machen - auch wenn Althusmann sich vor wenigen Tagen erstmals ebenfalls offen dafür zeigte, die Schuldenbremse zu lockern.

Landespolitische Themen kamen bisher im Wahlkampf kaum zum Zug. Hier könnten etwa der Personalmangel an Schulen und Kitas, die Zukunft der Förderschulen Lernen oder die von der SPD angestrebte Schaffung einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft für Diskussionen sorgen.

Derzeit regieren SPD und CDU gemeinsam in einer großen Koalition. Eine Fortsetzung des Bündnisses gilt allerdings als unwahrscheinlich.

Bereits um 18.00 Uhr zeigt der NDR zudem ein Triell mit den Spitzenkandidaten von Grünen, FDP und AfD. Alle drei Parteien können den Umfragen zufolge mit einem Platz im Landtag rechnen, wobei die FDP am ehesten um den Einzug zittern muss.

In einer NDR-Umfrage vom vergangenen Donnerstag kam die SPD auf 32 Prozent, vor der CDU mit 28 Prozent. Die Grünen erreichten 17 Prozent, die AfD 9 Prozent, die FDP nur noch 5 Prozent. Die Linke würde den Einzug ins Parlament mit 4 Prozent verpassen.