Oldenburg/Bremervörde (dpa/lni).

Nach der Rekordfahrt eines Wasserstoffzugs quer durch Deutschland warnt der Fahrgastverband Pro Bahn davor, die Elektrifizierung von Bahnstrecken zu vernachlässigen. Wasserstoff sei im Zugverkehr kein Allheilmittel, teilte der Landesverband Niedersachsen/Bremen am Freitag mit. «Als Fahrgastvertreter sehen wir Wasserstoff im Zugverkehr wegen seiner offenkundigen und grundsätzlichen Mängel nur als Lösung für Strecken mit rein lokaler Bedeutung und geringer Nachfrage, die zudem auf lange Sicht keine Elektrifizierungsperspektive haben», teilte Pro Bahn mit.

Für einen Wasserstoffzug werde etwa viermal so viel Energie benötigt wie für einen elektrisch betriebenen. Der von Alstom entwickelte und mit Wasserstoff angetriebene Coradia iLint hatte vor einer Woche 1175 Kilometer zurückgelegt. Normalerweise fährt der Zug auf der 126 Kilometer langen Strecke zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude - und ersetzt dort 15 Diesel-Züge.