Wilhelmshaven (dpa/lni).

Zehn Jahre nach dem Start von Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen hat der niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann die Inbetriebnahme als strategisch klug bezeichnet. Der JadeWeserPort in Wilhelmshaven habe mit seiner tideunabhängigen Wassertiefe von 18 Metern ein Alleinstellungsmerkmal, das die Wettbewerbsfähigkeit des maritimen Standorts Deutschland insgesamt stärke, sagte der CDU-Politiker zur Inbetriebnahme des Hafens am 21. September 2012. «Der JadeWeserPort kann jederzeit ultragroße Containerschiffe abfertigen.» Er bescheinigte dem Hafen «sehr gute Wachstumsperspektiven».

Allerdings galt der Tiefwasserhafen lange als Sorgenkind: Der JadeWeserPort könnte jährlich 2,7 Millionen Standardcontainer (TEU) umschlagen, die Auslastung liegt bisher aber deutlich unter den Erwartungen. Im vergangenen Jahr jedoch wuchs der Containerumschlag in Wilhelmshaven besonders stark - um 68,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 713.000 Standardcontainer. Es war der höchste Umschlag dort seit der Inbetriebnahme 2012. Dazu trugen früheren Angaben zufolge viele ungeplante Schiffsanläufe bei.

Der Vorteil des JadeWeserPorts: Diesen Hafen können auch die größten Schiffe voll beladen mit bis zu 16,5 Metern Tiefgang unabhängig von Ebbe und Flut anlaufen.

Nach Angaben des Ministeriums steuern mehrere Nordeuropa-Asien-Liniendienste der drei großen Reedereiallianzen und mehrere Feeder-Linien in den Ostseeraum den JadeWeserPort an. Rund 75 Prozent der Ansiedlungsflächen im angrenzenden Güterverkehrszentrum seien vermarktet, über 1000 Arbeitsplätze geschaffen und eine dreistellige Millionensumme investiert worden. Auch der Einstieg der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd werde die Entwicklung vorantreiben.