Hannover (dpa/lni).

Der Bauernverband Landvolk fordert Entschädigungen für die Landwirte in der von Schweinepest betroffenen Region in den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim. Die Betriebe seien aufgrund der staatlich angeordneten Quarantänemaßnahmen unverschuldet in Not geraten, sagte Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers am Donnerstag laut einer Mitteilung.

Im emsländischen Emsbüren war Anfang Juli die für Tiere hochgefährliche Afrikanische Schweinepest ausgebrochen. Daraufhin wurde um den Betrieb herum eine Sperrzone eingerichtet; Schweine aus diesem Bereich unterliegen beim Transport, Handel und der Vermarktung besonderen Einschränkungen. Die Tiere sind gesund; die Einschränkungen erfolgen aus Sicherheitsgründen, um eine mögliche Ausbreitung des Krankheitserregers zu verhindern. Wegen der eingeschränkten Vermarktungsmöglichkeit gibt es kaum Schlachthöfe, die die Tiere abnehmen.

«Es ist keine Zeit mehr zu verlieren. Die Tiere müssen jetzt aus den Ställen, sie werden sonst zu groß und zu schwer», sagte Ehlers. Die Solidarität unter den Schweinehaltern sei groß. Die Mastbetriebe stallen nach Möglichkeit ihre freien Mastplätze wieder auf, um die Ferkelerzeuger zu entlasten. Unter Auflagen seien auch wieder Transporte zu Betrieben außerhalb der Sperrzone möglich, sofern sie in den beiden betroffenen Landkreisen liegen, sagte Ehlers.

In der siebten Woche mit Sperrmaßnahmen seien bei vielen Betrieben die Platzreserven ausgereizt. Angesichts der großen Probleme lägen die Nerven bei den Schweinehaltern blank. Vor allem der Lebensmitteleinzelhandel weigere sich, Produkte aus der Überwachungszone abzunehmen. Die Anmietung von Kühlhäusern seitens der Landesregierung, um das Schweinefleisch einzulagern, sei als Notlösung richtig gewesen.