Hannover (dpa/lni). In Niedersachsen gibt es knapp 4000 Justizvollzugsbedienstete. In einigen Fällen kommt es zu Übergriffen. Dies war im vergangenen Jahr häufiger der Fall. Eine andere Zahl stieg ebenfalls.

Die Zahl der tätlichen Angriffe auf Justizvollzugsbeamte ist im vergangenen Jahr in Niedersachsen gestiegen. Nach Angaben des Justizministeriums in Hannover waren es im vergangenen Jahr 40 tätliche Angriffe, ein Jahr zuvor noch sieben weniger, wie es auf dpa-Anfrage hieß. In den Jahren 2019 (43) und 2017 (45) lag diese Zahl noch höher. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren es demnach 23 tätliche Angriffe.

Das Ministerium vermutet, dass der Rückgang in 2020 mit der Corona-Pandemie - etwa durch weniger Kontakte in den Justizvollzugsanstalten - zusammenhängt. Dies könne aber nicht sicher gesagt werden.

Nach manchen Angriffen sind die Justizvollzugsbeamten dienstunfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens einen Tag ausfielen. Im vergangenen Jahr kam das demnach 16 Mal vor, 2020 insgesamt 15 Mal.

Kommt es zu einem solchen Angriff, wird laut Ministerium zunächst Strafanzeige gegen den Tatverdächtigen erstattet. Zudem werde etwa die Verlegung in eine andere Justizvollzugsanstalt geprüft.

Der Verband Niedersächsischer Strafvollzugsbedienstete (VNSB) forderte kürzlich mehr Personal für den Justizvollzug. In den vergangenen Jahren seien zudem einige Probleme in den Gefängnissen hinzugekommen, wie etwa eine wachsende Zahl psychisch erkrankter Gefangener, hieß es vom Verband.