Otterndorf (dpa/lni).

Nach über drei Jahren Bauzeit ist das derzeit größte Küstenschutzprojekt Niedersachsens, die Hadelner Kanalschleuse bei Otterndorf, fertiggestellt worden. Mit einer ersten Schleusung ging das Bauwerk am Montag offiziell in Betrieb.

Zum Start öffnete Umweltminister Olaf Lies per Knopfdruck ein Schleusentor der insgesamt rund 70 Meter langen Anlage. Einige Freizeitskipper hatten darauf bereits gewartet und nutzten die erste Passage, um in die Elbe zu gelangen, wie der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mitteilte.

«Mit der Fertigstellung heben wir das Küstenschutzniveau in der Region noch einmal deutlich und verbessern auch die Entwässerungssituation des Hadelner Landes», sagte der SPD-Politiker laut Mitteilung. Zur Entwässerung des Binnenlandes öffnen sich künftig bei Niedrigwasser in der Elbe die Tore der Kanalschleuse, so dass das Wasser mit Gefälle in die Elbe läuft. Mit dem Bauwerk und einem zusätzlich errichteten Schöpfwerk verbessere sich die Sielfunktion, sagte NLWKN-Direktorin Anne Rickmeyer.

Der Neubau war notwendig, da die alte Schleusenanlage von 1854 in die Jahre gekommen war. Um den modernen Anforderungen im Küstenschutz zu entsprechen, war das Bauwerk rund 90 Zentimeter zu niedrig. Eine Deicherhöhung neben der alten Schleuse war nicht mehr möglich. Daher wurde die Anlage samt Anschlussdeichen neu konzipiert und erhöht.

Die veranschlagte Bausumme von rund 30 Millionen Euro, die von Land und Bund im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Küstenschutz getragen wird, wurde laut NLWKN mit Kosten von 32 Millionen nur knapp überschritten. Auch die Bauzeit sei trotz gestörter Lieferketten und Materialengpässen im Rahmen geblieben, sagte ein Sprecher.