Bad Fallingbostel (dpa/lni).

Die Bedingungen auf den Straußenfarmen sind nach Angaben des Berufsverbands Deutsche Straußenzucht in Deutschland bestens, in vielen anderen Ländern würden die Tiere aber auf zu kleiner Fläche gehalten. «Die Haltungsvorschriften sind hier vorbildlich, wir sind da Vorreiter», sagt Präsident Christoph Kistner. Maximal sieben Tiere pro Hektar seien erlaubt, das sei in anderen Ländern leider noch nicht so. EU-weit sei es nicht durchsetzbar. Mit den Bedingungen auch im Winter kämen die Tiere gut klar.

«Strauße kommen ursprünglich aus Zentralasien und sind extreme Bedingungen gewöhnt», weiß Kistner. Sie seien sogar mit den Flugsauriern verwandt: «Das Atmungssystem und die langen Hälse sind fast identisch.» Spuren von Knochenresten habe man in Europa bis Ende der letzten Eiszeit vor mehr als 10.000 Jahren gefunden, berichtet der Experte. Erst über Europa seien sie nach Afrika gekommen. In Deutschland gibt es nur zehn professionelle Höfe, die von der Größe her ideal für die Haltung seien. Der Fleischmarkt sei eine Nische, aber aus Südafrika kämen wegen diverser Probleme wie der Geflügelpest kaum noch Produkte.

Auf dem Hof von Marcel Hambruch bei Bad Fallingbostel leben 180 ausgewachsene Tiere. Er übernahm den Betrieb von den Eltern und stellte radikal von Schwein um, 250 Säue wurden verkauft. «Ich habe mich in die Tiere verliebt», erzählt der Landwirt, der sogar selbst schlachtet.