Hannover (dpa/lni).

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) pocht auf eine schnellere Umsetzung bei Windkraftprojekten. Bereits genehmigte, aber mit Klagen verbundene Projekte müssten jetzt sehr zügig umgesetzt werden, sagte Lies am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Diese würden weder in Landschafts- noch in Naturschutzgebieten liegen.

Bei einem Vorhaben in der Nähe von Bad Bevensen, bei dem vier Anlagen entstehen sollen, klagt demnach ein Verein aus Süddeutschland, da angeblich der Blick auf eine denkmalgeschützte Mühle behindert werde. Lies: «Es sind genau solche Projekte, bei denen teilweise irrwitzige Klagegründe dafür sorgen, dass wir nicht schneller voran kommen auf dem Weg in eine freie, saubere, günstige und vor allem unabhängige Energieversorgung.»

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte am Wochenende bei der «Langen Nacht der «Zeit»» davon gesprochen, dass Windräder künftig auch in Naturschutzgebieten gebaut werden sollen. «Aus meiner Sicht geht es auch, ein Windrad in ein Gebiet zu stellen, in dem es ansonsten nur Natur gibt.» Das sei ein Eingriff, «aber es ist in der Lage, in der wir sind, in der Interessen- und Zielabwägung vertretbar», sagte Tschentscher.

Zu dem Vorstoß sagte Lies, diese Äußerung beschreibe eine derzeit sehr aktuelle Herausforderung: «Wir brauchen mehr Flächen für die Windkraft. Hier werden wir künftig auch mehr über Flächen beispielsweise in Landschaftsschutzgebieten sprechen.» Wenn am Ende einer sorgfältigen Prüfung das Ergebnis stehe, dass das Windrad dem Schutzzweck nicht entgegenstehe, müsse der Bau dort möglich sein.

Der Minister betonte, man müsse den Blick darauf richten, wie man mehr tun könne für den Natur- und Artenschutz bei Windenergie-Projekten. «So gibt es vielversprechende Systeme, die Kollisionen mit Vögeln minimieren können. Diese müssen schnell installiert werden.»