Hannover (dpa/lni).

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens hat sich dafür ausgesprochen, den Ländern wieder mehr Möglichkeiten für verbindliche Corona-Schutzmaßnahmen zu geben. Der Bund müsse die gesetzliche Grundlage aus Sicht der Länder so verändern, dass im Herbst und Winter als Basisschutz wieder eine allgemeine Maskenpflicht und Mindestabstände in Innenräumen gelten können, sagte die SPD-Politikerin am Freitag nach einer Konferenz mit ihren Ressortkollegen. Bei einer schwerwiegenderen Belastung des Gesundheitssystems müssten auch Zugangsbeschränkungen und Personenobergrenzen wieder möglich werden, ebenso wie die Absage von Veranstaltungen, wenn eine Überlastung der Intensivstationen drohe.

«Entscheidend ist dabei aus meiner Sicht, dass diese Maßnahmen nur dann angewandt werden, wenn klar definierte Indikatoren zur Messung der Belastung unseres Gesundheitssystems kritische Schwellenwerte überschreiten», sagte Behrens. Die Definition dieser Indikatoren und Schwellenwerte sei eine zentrale Aufgabe der nächsten Monate. Derzeit gebe es zwar wieder viele Corona-Fälle, diese belasteten das Gesundheitssystem aber nur «moderat».

Ein erneuter Lockdown drohe derzeit nicht, auch weil viele Menschen mittlerweile geimpft sind, betonte Behrens: «Die Impfungen bleiben der Schlüssel im Kampf gegen die Pandemie.» In Niedersachsen sind laut Robert Koch-Institut 77,7 Prozent der Menschen grundimmunisiert.