Hannover/Osnabrück (dpa/lni).

Die IG Metall verlangt in den bevorstehenden Tarifgesprächen in Niedersachsen ein Lohnplus von 8 Prozent für die Metall- und Elektroindustrie. Auch Auszubildende sollen entsprechend mehr verdienen. Auf diese regionale Forderung einigten sich Gewerkschafter am Donnerstag in Hannover und Osnabrück.

Für den Bezirk Küste, der neben Nordwest-Niedersachsen auch Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern umfasst, wird dieselbe Steigerung angepeilt. Ziel ist eine Vertragslaufzeit von 12 Monaten. Der IG-Metall-Bundesvorstand hatte 7 bis 8 Prozent mehr Geld für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Kernbranche empfohlen.

Wegen der anhaltend starken Inflation kündigte Deutschlands größte Gewerkschaft an, nach der Zurückhaltung in der Corona-Zeit deutliche Entgeltzuwächse anzustreben. Daneben seien weitere staatliche Entlastungen für die Bürgerinnen und Bürger nötig, um möglichst viel Kaufkraft zu erhalten. Der Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger, erklärte: «Vielen Betrieben geht es trotz unterschiedlicher Krisen gut. Die Beschäftigten verdienen im Angesicht des Inflationsgespensts einen fairen Ausgleich.»

Auch in anderen Metallbezirken wurde am Donnerstag über die Tarifforderungen gesprochen. Den bundeseinheitlichen Wert will die Gewerkschaftsspitze in Frankfurt am 11. Juli beschließen, die Verhandlungen sollen dann bis spätestens Mitte September anlaufen.

In der Chemie hatten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Frühjahr erst auf Einmalzahlungen konzentriert, damit von hohen Energiekosten belastete Betriebe nicht überfordert werden. Über eine dauerhafte, tabellenwirksame Tariferhöhung soll aber noch verhandelt werden.