Osnabrück.

Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine hat das Kinderhilfswerk terre des hommes 4,5 Millionen Euro an Spendengeldern für Hilfsprojekte im Kriegsgebiet gesammelt. «Mit dem Überfall auf die Ukraine am 24. Februar haben auch wir bei uns eine Zeitenwende erlebt», sagte am Dienstag Joshua Hofert, Vorstand Kommunikation bei der entwicklungspolitischen Hilfsorganisation, die ihren Sitz in Osnabrück hat.

Die ersten Hilfsangebote von terre des hommes seien Transporte von Medikamenten an ukrainische Krankenhäuser gewesen. Die Organisation fördere aber auch psychische Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche, die von der Flucht traumatisiert sind. Aktuell unterstütze das Hilfswerk 14 Projekte für die Ukraine in dem Land selbst, aber auch in Polen, Rumänien, Ungarn und in Deutschland.

Hofert wies auf die Folgen des Ukraine-Krieges für die Nahrungsmittelversorgung in Afrika hin. Auch dort habe das Hilfswerk Projekte aufgelegt. So gebe es ein Vorhaben am Horn von Afrika, womit die Menschen unabhängiger von Getreideimporten, aber auch von lokalen Großgrundbesitzern gemacht werden sollen.

Nach wie vor seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie für Menschen in den armen Ländern, etwa in Afrika, sehr schlimm, sagte Hofert. Als Folge von Lockdowns und Betriebsschließungen sei die Zahl arbeitender Kinder, die ihre Familien unterstützen müssten, erstmals seit 20 Jahren wieder auf mehr als 160 Millionen gestiegen.

Auch die Zahl der ärmsten Kinder sei nach Zahlen der Vereinten Nationen um 150 auf 725 Millionen Kinder in Folge der Corona-Pandemie gestiegen. Diese Kinder hätten weniger als 1,90 Dollar pro Kopf und pro Tag zum Leben. «Das ist etwas, was wir nicht hinnehmen können», sagte Hofert.

Im vergangenen Jahr hatte terre des hommes in Deutschland mit Einnahmen von mehr als 41 Millionen Euro das bislang zweitbeste Ergebnis. Etwa die Hälfte davon stamme aus Spenden, sagte Hofert. Weltweit seien 368 Projekte in 42 Ländern gefördert worden.