Sandhatten. Sommerzeit ist Obstzeit. Nach den Erdbeeren warten nun auch wieder Heidelbeeren auf den Feldern, die es auch an vielen Orten zum Selberpflücken gibt. Bleibt nur die Frage: Wie wird die Ernte?

Die niedersächsischen Heidelbeeranbauer sehen mit großen Erwartungen der in den Startlöchern stehenden Ernte im Freiland entgegen. "Es geht los, wir sind euphorisch, wir haben ene gute Ernte vor uns", sagte der Geschäftsführer der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer in Niedersachsen, Fred Eickhorst. Von Juli an sei mit dem Erntebeginn im Freiland zu rechnen. In Süd- und Mitteldeutschland hat die Ernte zum Teil schon begonnen.

Laut Landwirtschaftskammer Niedersachsen beträgt die Anbaufläche im Bundesland rund 2200 Hektar - das sind 70 Prozent der Produktionsfläche in Deutschland. Laut Statistischem Bundesamt beträgt die Heidelbeeranbaufläche in ganz Deutschland im vergangenen Jahr 3360 Hektar. Geerntet wurden deutschlandweit rund 15 600 Tonnen.

Die Ausgangsbedingungen seien in diesem Jahr gut, sagte Eickhorst. "Wir haben keine Winterfröste gehabt, wo die Qualität hätte leiden können, und wir haben auch keine Spätfröste gehabt, die den Blüten hätten schaden können."

Heidelbeeren seien in den vergangenen Jahren zu einem Ganzjahresprodukt geworden. Auch die Mengen im Handel seien gestiegen, sagte Eickhorst. Allerdings sei damit auch der Importanteil der kalorienarmen und vitaminreichen Früchte gestiegen: Inzwischen komme 86 Prozent der Ware aus dem Ausland. Noch vor elf Jahren sei 80 Prozent der Heidelbeeren aus Deutschland gekommen. Beliebt sei das Selberpflücken von Heidelbeeren, es gebe zahlreiche Höfe in Niedersachsen, die das ermöglichten.

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